17. Juni 2015, 15:14
Vor 50 Jahren ahnten wohl nur wenige, welche rasante Entwicklung die Berglandtechnik durch die Erfindung des Zweiachsmähers machen, und vor allem, welche einschneidenden, positiven Auswirkungen dieser revolutionäre Mechanisierungssprung haben würde!
Reform-Werke Wels hatte im 1965 mit dem Mähwender Reform 2000 den ersten Zweiachsmäher auf den Markt gebracht. Die innovative Zielsetzung war, die Vollmechanisierung der Grünlandwirtschaft am Hang, welche dazumal v.a. mit Motormäher und Heuer bewältigt wurde, mit einem neuen Fahrzeugkonzept voranzutreiben. Es sollte auch in der Berglandwirtschaft möglich werden, unter ähnlichen arbeitstechnischen Voraussetzungen wirtschaften zu können wie in der Ebene.Diese Entwicklungsstufe war nicht nur ein großer Schritt für REFORM sondern ein ganz wesentlicher für die Berglandwirte!
Das Konzept des Reform 2000 war ganz klar: es sollte ein Fahrzeug entwickelt werden, mit welchem erstmals am Hang sitzend gemäht und die Heuarbeiten (Zetten/Wenden/Schwadformen) ausgeführt werden konnten. Dieses Modell verfügte anfangs über einen 15 PS Motor. Bereits 1969 wurde auf einen leistungsstärken Motor mit 19 PS umgestellt.
1977 brachte Reform das nächste Highlight auf den Markt, den Mähtraktor Metrac 3000. Dieser verfügte bereits über einen 35 PS starken Lombardini-, gefolgt von einem Deutz-Diesel-Motor. Das Fahrzeug verfügte über ein Getriebe mit 8 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgängen sowie über eine hydrostatische Hecklenkung. Der Metrac 3000 war der erste Reform-Zweiachsmäher mit Allradantrieb am Markt. Im Haupteinsatz stand er mit einem besonders ruhig laufenden Busatis-Doppelmessermähwerk, welches hydraulisch angetrieben wurde. Eine wesentliche Neuerung dieses Modells war eine kleine Ladebrücke für leichte Transport-Arbeiten (z.B. Milchkannen), welche etlichen Kunden einen großen Zusatznutzen bot. Für die Sicherheit des Fahrers wurde erstmals auch ein sturzsicheres Schutzverdeck montiert.
Mit dem Metrac 2002 setzte REFORM 1980 seinen Erfolgskurs im Zweiachsmäher-Segment fort.
Der leichte, extrem hangtaugliche Zweiachsmäher (22 PS) wurde mit der Botschaft: „Dieser 1 Hektar grosse Hang ist in einer Stunde eine gemähte Wiese“! sehr wirksam und erfolgreich am Markt positioniert. Die enorme Flächenleistung in Kombination mit dem attraktiven Anschaffungspreis überzeugte viele Kunden.
Die Lancierung des Metrac 3003 (3-Zylinder Motor mit 30 PS) im Jahre 1984 enthielt eine Innovation mit nachhaltigem Kundennutzen: die „Allradlenkung“. Sie sollte in der Folge vielen Kunden in der Berglandwirtschaft aber auch bei der kommunalen Grünflächenpflege die Arbeiten am Hang und im schwierigen Gelände spürbar erleichtern.
Mit diesem Modell wurde durch Reform erstmals die Kreiseltechnik ins Berggebiet gebracht. Das leichte Kreiselmähwerk mit 1,90 m war perfekt auf den Metrac 3003 abgestimmt, der mit einer lastschaltbaren Frontzapfwelle ausgestattet wurde.
Auf Wunsch war ein hydraulisches Heckhubwerk mit Geräteentlastung verfügbar, welches den Einsatz von leichten 3-Punkt-Geräten wie Kreiselheuer, Kreiselschwader usw. ermöglichte.
Kurze Zeit später wurde der Metrac 3003 S mit einem 38 PS starken Kubota 4-Zylinder eingeführt. Der Metrac 3003 S ist bis heute der meistgekaufte Zweiachsmäher über alle Marken und Modelle in der Zweiachsmäher-Historie. Die meisten 3003 S sind auch heute noch in Betrieb. Die Entwicklung einer Kriechgangversion beim Modell Metrac 3003 S/K führte zur Erschliessung neuer Märkte ausserhalb der Landwirtschaft (Kommunal).
Der nächste große Entwicklungsschritt folgte im Jahre 1993. REFORM bot mit dem Metrac 4004 H den ersten Zweiachsmäher mit hydrostatischem Fahrantrieb an. Mit dem 46 PS starken Motor stiess REFORM in eine neue Leistungsklasse vor. Von nun an bot REFORM Zweiachsmäher sowohl mit mechanischem Getriebe als auch mit hydrostatischem Fahrantrieb an.
Eine völlig neue Generation wurde mit dem Metrac H5 im Jahr 1997 am Markt lanciert. Die bewährte Allradlenkung gepaart mit Neuerungen in der Technik und neuem ansprechenden Design überzeugte eine Expertenjury und REFORM erhielt den österreichischen Staatspreis für Landtechnik.
Hoher Fahr- und Bedienkomfort stand im Mittelpunkt, darum wurde der Metrac H5 auch „Der Komfortable mit Hydrostat“ genannt.
Beste Rundumsicht, übersichtliches Cockpit, neuer Multifunktions-Fahrhebel mit einer Vielzahl an Funktionen und die integrierte Seitenverschiebung im Fronthubwerk waren nur einige, der wesentlichen Argumente für den Metrac H5.
Kleinere und größere Neuerungen wurden die nachfolgenden Jahre vorgenommen und es entstand eine optimal abgestufte Zweiachsmäher-Palette, um die unterschiedlichsten Kundenanforderungen im Bereich Berglandwirtschaft, Kommunaltechnik, Intensivrasenpflege sowie Garten- und Landschaftsbau abzudecken.
2009 wurde mit der Einführung der X-Baureihe der Grundstein für die heutigen Modelle gelegt.
Es erfolgte eine Überarbeitung der Achsen wonach seither Lenktriebachsen mit Endantrieben verbaut werden. Diese sorgen für eine hohe Zugleistung und schonen den Antriebsstrang.
Geräteentlastung und Schwingungsdämpfung zur Schonung von Mensch und Maschine waren weitere Neuerungen. Die Kabinen wurden modernisiert und mehr Freiraum geschaffen, die Bedienelemente wurden ergonomisch angeordnet.
Heute, 50 Jahre nach der Einführung des ersten Zweiachsmäher-Modells Reform 2000, bietet REFORM eine unvergleichliche Modell-Palette für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Anforderungen: 6 Modelle mit mechanischem Getriebe und 7 Modelle mit hydrostatischem Fahrantrieb, beginnend mit den Einstiegsmodellen G3 / G3 X mit 44 PS bis hin zum neuen H8 X mit 81,5 PS.
Dem Innovationsgeist vor 50 Jahren ist es zu verdanken, dass das Bewirtschaften und Pflegen von Hanglagen sicher, effizient und komfortabler wurde. Kompaktheit, Wendigkeit, geringes Eigengewicht und tiefer Schwerpunkt, extreme Hangtauglichkeit und Bodenschonung - dies waren von Anfang an die bestimmenden Faktoren für die eindrückliche REFORM Metrac Erfolgsstory.