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AZuR-Partnertreffen im :metabolon-Institut der TH Köln stellt die Weichen für eine zukunftsweisende Reifen-Kreislaufwirtschaft

AZuR-Partnertreffen im :metabolon-Institut der TH Köln stellt die Weichen für eine zukunftsweisende Reifen-Kreislaufwirtschaft
AZuR (Allianz Zukunft Reifen) Europa
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AZuR-Partnertreffen im :metabolon-Institut der TH Köln stellt die Weichen für eine zukunftsweisende Reifen-Kreislaufwirtschaft

Bildquelle: AZuR-Netzwerk

Auf dem Jahrestreffen der Allianz Zukunft Reifen (AZuR) im :metabolon-Institut der TH Köln wurden Anfang März 2023 die Weichen für die Realisierung einer zukunftsweisenden Reifen-Kreislaufwirtschaft gestellt. Rund 50 AZuR-Partner, darunter zahlreiche Wissenschaftler von Partnerhochschulen, tauschten sich persönlich über innovative Lösungen, Verfahren und Projekte zur umweltgerechten, möglichst vollständigen Wiederverwendung und Verwertung von Reifen im Sinne der Nachhaltigkeitsziele des europäischen Green Deal aus.

Durchweg positive Resonanz einer Rekordteilnehmerzahl

Das :metabolon Institut der TH Köln beschäftigt sich im Sinne der Kreislaufwirtschaft mit innovativen Verfahren zur stofflichen und energetischen Verwertung von Altreifen und anderen Abfallstoffen und war damit nicht nur für AZuR-Netzwerkkoordinatorin Christina Guth der perfekte Veranstaltungsort. Durchweg positiv fiel auch die Resonanz der teilnehmenden Partner aus Industrie, Handel und Forschung aus, die frische Impulse durch anregende Vorträge und Diskussionen mitnahmen, zentrale Aspekte der Reifen-Kreislaufwirtschaft in Workshops und Arbeitsgruppen vertiefen konnten, bei einem Rundgang das innovative Verfahren der Pyrolyse kennenlernten und gemeinsam nachhaltige Ziele bis zum Jahr 2026 definierten. 
AZuR-Partnertreffen im :metabolon-Institut der TH Köln stellt die Weichen für eine zukunftsweisende Reifen-Kreislaufwirtschaft<br>BILDQUELLE: AZuR-Netzwerk
 

Greenpaper vorgestellt: Kein Green Deal ohne Recycling

Von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Realisierung der Nachhaltigkeitsziele ist die Unterstützung der Politik auf europäischer, nationaler und kommunaler Ebene. Dazu hat AZuR ein Greenpaper mit Forderungen an die Politik erstellt, dass in Lindlar von AZuR-Netzwerk-Koordinatorin Christina Guth vorgestellt wurde: „Um die Ziele des Green Deal zu erreichen, muss die EU die Zielkonflikte zwischen Kreislaufwirtschaft und Chemikalienrecht bereinigen. Außerdem muss der Einsatz von runderneuerten Reifen und nachhaltigen Recyclingprodukten EU-weit gefördert werden. Andernfalls droht das Aus für den Green Deal.“
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Frische wissenschaftliche Impulse durch Vorträge und Diskussionen

In diesen Kontext passten die im Rahmen der Veranstaltung präsentierten Forschungs- und Förderprojekte. Prof. Dr. Danka Katrakova-Krüger stellte aktuelle Forschungsprojekte des :metabolon Instituts der TH Köln vor. Ein gemeinsames Förderprojekt von Schwalbe, Pyrum und der TH Köln zum Recycling von Fahrradreifen wurde von Pyrum-Geschäftsführer Pascal Klein präsentiert. Um Fahrradreifen umweltfreundlicher zu gestalten, wird gemeinsam daran geforscht, Produkte von pyrolysierten Altreifen wieder zu neuen hochwertigen Produkten zu verarbeiten.

Weitere wissenschaftliche und politische Impulse lieferten auf dem AZuR-Partnertreffen Prof. Peter Wiesen mit einem Vortrag zu politischen Prozessen im Klimawandel (wissenschaftliche Expertise zur Implementierung von Entscheidungen) und Dr.-Ing. Stefan Hoyer mit einem Vortrag zur Mengenentwicklung in der Altreifenverwertung. Daniel Schockmann von Regupol brachte die AZuR-Partner auf den neuesten Stand der Dinge in puncto Normung von aus Altreifen produzierten Materialien (CEN TC 366).
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Entwicklung neuer Strategien in Workshops und Arbeitsgruppen

Intensiv diskutierten die AZuR-Partner das Verfahren der Migrationsmessung, das von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Reifen-Recyclings ist. Nach dem Stand der Forschung geht von Altreifenrezyklat und daraus hergestellten Produkten hinsichtlich Migration/Emission gesundheitsgefährdender Stoffe keine signifikante Gefährdung für Mensch und Umwelt aus. AZuR setzt sich auf EU-Ebene dafür ein, die europäische Chemikalien-verordnung REACH zeitnah zu überprüfen und der ECHA das Mandat für eine Risikoanalyse des Migrationsverfahrens zu erteilen.    

In Workshops zu zentralen Aspekten der Reifen-Kreislaufwirtschaft wurden neue Ideen, Strategien und Lösungen entwickelt, um die Runderneuerung von Reifen in den nächsten Jahren ebenso zu forcieren wie das Pyrolyseverfahren, die stoffliche Verwertung von Altreifen zu nachhaltigen Recycling Produkten und den Einsatz von mit Recycling-Gummi modifiziertem Asphalt auf den Straßen Europas. Die Ergebnisse wurden im Forum vorgestellt, diskutiert und sollen in Arbeitsgruppen weiterentwickelt werden.
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Stephan Rau, technischer Geschäftsführer des AZuR-Schirmherren wdk, bedankte sich in seinem Schlusswort für das Engagement der Partner und wies noch einmal darauf hin, dass „jetzt schnelles Handeln auf allen Ebenen erforderlich ist, um die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele erreichen zu können.“

Quelle: CGW GmbH; AZuR-Netzwerk