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Bell B25/30D im Herborner Tonabbau

Ton in Ton im "Alten Feld"

Seit über sechzig Jahren werden im hessischen Herborn-Schönbach hochwertige Tone und Bentonite abgebaut. Mit der Iphigenie-Bergbau GmbH und der Jungbecker GmbH nutzen zwei Unternehmen das kaolinitische Vorkommen auf und an dem regional als "Altes Feld" bekannten Ostausläufer des Westerwalds. Unabhängig voneinander setzen heute beide Betriebe im selektiven Abbau, im Abraummanagement und bei Verfüllmaßnahmen auf die Knicklenker-Technologie von Bell Equipment. 

Neben überzeugenden Fahrleistungen im schweren Gelände und einer hohen Wirtschaftlichkeit in Anschaffung und Betrieb überzeugen der B25D bzw. B30D vor allem mit guten Lade- und Kippeigenschaften der abgasbeheizten Bell-Standardmulden im stark anhaftenden Rohstoff und bei häufig wechselnden Abraum- bzw. Verfüllmassen.

Spezialtone für Bau und Industrie

Seit 1955 baut die Iphigenie-Bergbau GmbH in Herborn-Schönbach Ton ab. Heute hat sich das Unternehmen auf die Lieferung von hochwertigen Rohstoffen für keramische Werke in ganz Europa spezialisiert. Gut 90 Prozent der Iphigenie-Jahresproduktion von rund 75.000 Tonnen wandern in die Grobkeramik, mehrheitlich für Klinker-Verblendungen. Geliefert wird laut Betriebsleiter Ehrfried Kolb überwiegend "à la carte": Nach den jeweiligen Kundenanforderungen an Brenneigenschaften, Dichtigkeit oder Farbigkeit entwickelt das betriebseigene Labor spezifische Liefermischungen aus den unterschiedlich anstehenden Iphigenie-Rohtönen und teilweise zugelieferten Sorten. Zusätzlich betreibt das Unternehmen seit drei Jahren ein eigenes Trockenmischwerk, das ebenso hoch spezifische Feuerfest-Reparaturmassen für Hoch- und Brennöfen z.B. in der Stahlindustrie herstellt.
 
Entsprechend selektiv gestaltet sich die Gewinnung auf den insgesamt 44 Hektar genehmigter Gesamtfläche. Aktuell entfallen dabei gut 14 Hektar offener Abbau auf drei Grubenbetriebe: Mahlrain in unmittelbarer Nähe zu den Produktionsanlagen, Herrenstruth in knapp 2000 Metern Umlaufdistanz sowie Iphigenie, dessen Qualitäten aus rund 6 Kilometer Entfernung per Sattelkipper ins Werk gelangen. Abgebaut wird mit insgesamt drei 35- bzw. 25-Tonnen-Kettenbaggern mit 2,5-m³- bzw. 1,5-m³-Tieflöffeln - im Werk selbst beschickt ein 4,0-m³-Radlader mit Wägeeinrichtung "nach Rezept" den Walzenbrecher, der mit max. 500 Tonnen Tagesleistung die Liefermischungen für den Versand in 40-Tonner-Großchargen oder Big-Bag-Mengen produziert.
 
Eine Schlüsselrolle kommt im Iphigenie-Einschichtbetrieb den beiden aktuellen 25-Tonnen-Knicklenkern zu. Neben der stark witterungssensiblen Ladetätigkeit direkt an den Abbaustellen - tatsächlich können wetterbedingt die möglichen Einsatztage im Ganzjahresbetrieb auf gerade 50 % zurückgehen - beschicken die Muldenkipper direkt die Zwischenhalden im Werk. Insgesamt neun Rohsorten in Vorratschargen zwischen 600 und 1200 Tonnen fasst das überdachte Areal im Werk Mahlrain. Verschiedene Farben und unterschiedliche mineralische Zusammensetzungen machen eine sortenreine Einlagerung der Materialien aus den einzelnen Abbaustellen notwendig. Dabei wird der Rampenbetrieb durch die stark unterschiedliche Konsistenz des jeweiligen Muldeninhalts - von trocken-grobschollig bis feucht-klebrig -zusätzlich erschwert. Darüber hinaus arbeiten die Iphigenie-Mulden wechselweise auch im Abraum und der Verfüllung mit unbelastetem Bodenaushub oder Bauschuttmassen zur Böschungsstabilisierung.
 
Nach Umläufen bis maximal 2000 Metern beschicken die Iphigenie-6x6 das überdachte Rohstofflager, in dem gut 8000 Tonnen sortenreine Ausgangstoffe für die Produktion von Tonmischungen
für die Keramik-Herstellung zwischenlagern.

 

Quelle: Bell