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Bell B60E: Allwetter-Alternative zu starren Muldenkippern

Auf der Bauma 2016 präsentiert Bell Equipment seinen neuen 60-Tonnen-Muldenkipper erstmals außerhalb Afrikas. Mit dem Prototypen Bell B60E, der für die Beförderung großer Massen bei jeder Witterung ausgelegt ist, setzt der südafrikanische Hersteller einmal mehr Maßstäbe im Offroad-Transport. Und dies mit einer einzigartigen Lösung für ein Marktsegment, das bislang starren Muldenkippern vorbehalten war.

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Die erste Generation der Bell 60-Tonner wurde zur Premiere der Bauma Africa 2013 vorgestellt und war eine echte Innovation im Bereich der knickgelenkten Muldenkipper. In der Folge bewährten sich mehrere Fahrzeuge an unterschiedlichen Einsatzorten in Afrika und überzeugten vor allem durch ihre große Witterungsunabhängigkeit.

Nach Aussage des verantwortlichen Produktmanagers Tristan du Pisanie entwickelte Bell Equipment den B60D auf Grundlage einer erkennbar steigenden Nachfrage von Betreibern nach starren Muldenkippern der 60-Tonnen-Klasse. Entsprechend übernahm man das Zweiachs-Prinzip der Starrkipper, kombinierte es jedoch mit zusätzlichem Vorderachsantrieb und unabhängigen Vorder- und Hinterrahmen.

“Die Kombination des üblichen Knicklenker-Prinzips mit nur einer Hinterachse ermöglichte ein einzigartiges Maschinen-Konzept – einen 4x4 mit Dreh-/Knicklenkung, dessen vier Antriebsräder jederzeit Bodenkontakt halten und die vorhandene Traktion voll umsetzen. Dies beschert unserem Sechzigtonner wesentlich bessere Geländeeigenschaften als jedem herkömmlichen Starrkipper“, erklärt Tristan du Pisanie.

Dabei folgt auch der neue Sechzigtonner der an niedrigsten Transportkosten pro Tonne ausgerichteten Design-Philosophie von Bell Equipment. Er ermöglicht Kosteneinsparungen durch höhere Transportraten und punktet gegenüber herkömmlichen Starrahmenkippern mit einem wirtschaftlichen Antrieb mit wesentlich geringerem Kraftstoffverbrauch. Dies belegen umfangreiche Testerfahrungen mit diversen Kundenmaschinen aus den letzten beiden Jahren.

„Angetrieben wird der Bell B60E durch aktuelle Mercedes-Benz-Motoren, die von MTU für den Offroad-Einsatz optimiert wurden. Dadurch konnten wir unsere Zielmärkte erweitern und den Sechzigtonner jetzt auch in Ländern mit strengen Abgasvorschriften anbieten“, unterstreicht Tristan du Pisanie

Mit identischer Kabine zu den übrigen Modellen der Bell E-Serie offenbart der B60E seine eigentlichen Unterschiede vor allem am Hinterwagen. Entsprechend seiner Philosophie nur die besten Technologien und Baugruppen am Markt einzusetzen, entschied sich Bell Equipment bei der Hinterachse für eine 70-t-Schwerlastachse des deutschen Herstellers Kessler.

Ausgelegt für 60 Tonnen Nutzlast geriet die Mulde wesentlich breiter als bei konventionellen Dumpern und gleicht nun den Muldenkörpern von Starrahmenkippern. Ebenso sind die mehrstufigen Hubzylinder der Kipphydraulik jetzt unterhalb der Lademulde angebracht. „Der Hinterrahmen und die Federung unterscheiden sich grundlegend vom Dumper-Prinzip. Die dämpferunterstützte Aufhängung der Hinterachse reduziert Stoßbelastungen und gewährleistet sichere Fahreigenschaften“, erläutert Tristan du Pisanie.

Laut du Pisanie eignet sich der Bell B60E für befestigte Fahrwege mit hartem Untergrund, insbesondere in Tagebauen und Steinbrüchen mit engen Kehren. „Bei diesen Anwendungen benötigt man nicht die typische Flotation eines knickgelenkten 6x6. Entsprechend trägt die hintere Einzelachse die gesamte Last, was gegenüber der Doppelachse Vorteile wie einen geringeren Reifenverschleiß größere Wendigkeit bringt.“

“Tatsächlich spielt der Bell B60E seine wahren Stärken dort aus, wo feuchte Witterungsbedingungen die Traktion negativ beeinflussen und Starrrahmenkipper den Betrieb bei Regen einstellen müssen. Wir fuhren einige Praxistests an der Seite von starren Mulden bei afrikanischen Kunden. Bei ungünstiger Witterung mussten die 4x2 die Produktion unterbrechen, unsere B60D mit 4x4-Antrieb und gleichmäßiger Allrad-Retarderwirkung konnten den Betrieb ohne Einbußen sicher fortsetzen.“

“Zusätzlich ergeben sich erhebliche Einsparungen durch weniger Planier- und Instandhaltungsarbeiten an Lade- und Kippstellen, ohne die sich starre Muldenkipper oft festfahren. Der Allradantrieb und der durch die unabhängigen Vorder- und Hinterwagen jederzeit sichergestellte Bodenkontakt aller Räder bringt enorme Vorteile in eigentlich allen hochproduktiven Anwendungen,“ unterstreicht Tristan du Pisanie.

Vergleichbare Fahrzeugabmessungen zu einem starren 60-Tonner ermöglichen darüber hinaus die problemlose Einbindung des Bell B60E in bestehende Transportflotten, was die Flexibilität des Betreibers weiter erhöht. „Beide Fahrzeuggattungen haben ähnliche Spurweiten und Ladehöhen. Der Hauptunterschied liegt in der Alljahrestauglichkeit und in der Vielseitigkeit. Ein kleinerer Wendekreis und die größere Steigfähigkeit des B60E sind weitere bedeutende Vorteile gegenüber Starrrahmenkippern.“

Kundeneinsätze erster Vorserien-Modelle für die europäischen und nordamerikanischen Regionen sind parallel zu den afrikanischen Zielmärkten geplant. Serienproduktion und Verkauf starten Anfang 2017.

Quelle: Bell

BELL B60E auf LECTURA Specs