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DLG-Waldtage 2017 eröffnet

DLG-Vizepräsident Schulze Esking: Forstwirtschaft wichtige wirtschaftliche Säule im ländlichen Raum - Wissenschaftliche Erkenntnisse und individuelle, an die jeweiligen Standortbedingungen angepasste Konzepte müssen als Maßstab für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung dienen

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Die DLG-Waldtage 2017 sind eröffnet. Mehr als 180 Aussteller aus neun Ländern präsentieren auf einer rund 50 Hektar großen Wald- und Wiesenfläche in Brilon-Madfeld (Sauerland) ein einzigartiges Angebot rund um die effiziente Bewirtschaftung von Privat- und Kommunalwald. „Brilon, Deutschlands größte kommunale Waldbesitzerin und PEFC- Waldhauptstadt 2017, ist somit in den nächsten Tagen der Branchentreffpunkt“, erklärte DLG-Vizepräsident Philipp Schulze Esking bei der heutigen Eröffnungsfeier.

Wie der DLG-Vizepräsident weiterhin sagte, sind rund 11,4 Millionen Hektar, und damit fast ein Drittel der Gesamtfläche Deutschlands, mit Wald bedeckt. „Die Bundesrepublik ist in Sachen Wald gleich zweimal Spitzenreiter: Sie ist nicht nur das waldreichste Land Mitteleuropas, sondern auch das holzreichste Land in ganz Europa“, betonte Schulze Esking. 1,1 Millionen Menschen seien in den Bereichen Forst und Holz beschäftigt und damit deutlich mehr als im Maschinen- und Anlagenbau oder in der Automobilindustrie. „Vor allem im ländlichen Raum ist die Forstwirtschaft eine wichtige wirtschaftliche Säule, die für Beschäftigung und Wertschöpfung sorgt“, sagte der DLG-Vizepräsident.

Nahezu die Hälfte des deutschen Waldes sei Privatwald, der überwiegend kleinstrukturiert ist. Mit dem Kartellurteil gelte es, neue Strukturen zu finden, die rechtlichen Vorgaben gerecht werden und zugleich eine optimale Betreuung und Förderung des Privatwaldes ermöglichen. Die Identifikation neuer, ökonomisch tragfähiger Geschäftsmodelle für den Privatwald stelle die Branche ebenso vor eine Herausforderung wie waldbauliche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.

Um die Potenziale des Waldes zur Reduktion von Treibhausgasen und als Holzlieferant ausschöpfen zu können, ist nach Ansicht des DLG-Vizepräsidenten eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unabdingbar. Wissenschaftliche Erkenntnisse und individuelle, an die

jeweiligen Standortbedingungen angepasste Konzepte müssten dabei als Maßstab dienen. Das bedeute auch, vorhandene Möglichkeiten ausschöpfen zu dürfen und beispielsweise Douglasien und Küstentannen nicht einer faktenbefreiten Diskussion um heimisches Holz zu opfern.

Die DLG-Waldtage als Freilandausstellung mit praxisnahen Vorführungen und einem umfangreichen Fachprogramm, darunter das schon traditionelle Briloner Waldsymposium, seien die ideale Plattform, um sich über aktuelle Entwicklungen rund um das Thema Forstwirtschaft zu informieren und Antworten auf die Herausforderungen der Branche zu finden. Sie bieten, wie Schulze Esking sagte, eine einzigartige Informations- und Kommunikationsplattform für private Waldbesitzer – darunter zahlreiche Landwirte mit Waldbesitz – Brennholzselbstwerber, kommunale Waldbesitzer und viele weitere Fachleute aus dem Bereich Forst und Holz.

Quelle: DLG e.V.