5. März 2012, 00:00
Eröffnungsrede
Peter Guttenberger, 1. Vorsitzender des VDBUM
(Es gilt das gesprochene Wort während der Eröffnung am 28. Februar 2012)
Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste,
liebe Mitglieder des VDBUM,
sehr geehrte Freunde unseres Verbandes,
anlässlich unseres 41. Großseminars hier in Braunlage heiße ich Sie, auch im Namen des Vorstandes und der Geschäftsstelle des VDBUM, herzlich willkommen. Ich bin stolz darauf, Ihnen mitteilen zu können, dass unser Seminar mit einer Teilnehmerzahl von über 700 Baufachleuten auch in diesem Jahr wieder mehr als ausgebucht ist.
Besonders begrüße ich auch die Vertreter der Fördernden Mitgliedsunternehmen des VDBUM. Unsere Präsentation hat Ihnen gerade verdeutlicht, welche Partner in diesem Jahr das Großseminar mitgestalten und zu einem erneuten Erfolg führen.
Ganz herzlich begrüße ich Herrn Stefan Wirtgen, geschäftsführender Gesellschafter der Wirtgen Group, einer der großen internationalen Player der Baumaschinenindustrie mit den traditionsreichen Marken Wirtgen, Vögele, Hamm und Kleemann.
Gemeinsam mit seinem professionellen Team bereichert Herr Stefan Wirtgen dieses Seminar in den nächsten Tagen mit mehreren interessanten Vortragsblöcken. Außerdem sind wir heute Abend Gäste der Wirtgen Group. Im Namen aller Anwesenden bedanke ich mich besonders für dieses große Engagement.
Ich freue mich sehr, dass Sie Herr Wirtgen, heute als Gastredner in Ihrem ausführlichen Referat einiges zum Spannungsfeld Unternehmen, Wirtschaft, Politik und Globalisierung sagen. Denn wer könnte dies besser als Sie, der Unternehmer selbst. Um die Spannung und die Vorfreude zu erhöhen, werde ich Konkretes an dieser Stelle noch nicht verraten.
Weitere herzliche Willkommensgrüße gelten
Herrn Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe München GmbH
Herrn Joachim Schmid, Geschäftsführer des VDMA
Herrn Dirk Siewert, Geschäftsführer (Bereich Tiefbau) des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Herrn Alfred Schmid, Lohnunternehmerverband
Schließlich begrüße ich an dieser Stelle unter unseren Gästen die Vertreterinnen und Vertreter der Presse. Ich bedanke mich bei Ihnen für die Wertschätzung, die Sie unserer Veranstaltung schenken. Nutzen Sie die Gelegenheit, hier bei unserer Veranstaltung ausreichend Hintergrundinformationen für Ihre Berichterstattung zu sammeln.
Liebe Mitglieder, liebe Gäste,
vor noch nicht einmal zwei Monaten ging ein für die Baumaschinenbranche erneut zufriedenstellendes Jahr zu Ende. Nach den dramatischen Auftragseinbrüchen waren die Jahre 2010 und 2011 nach den Krisenjahren 2008 und 2009 doch wieder weit positiver. Die Auftragslage war sogar so gut, dass die Maschinen- und Fahrzeuglieferanten teilweise Probleme hatten, ihre Lieferfristen moderat zu gestalten. Wenn man den Weisen unserer Wirtschaft Glauben schenken darf, dann wird auch die zu erwartende Abkühlung der Konjunktur im Jahr 2012 auf keinen Fall in einer Rezession münden. Auch besteht Hoffnung, dass die Bautätigkeit nicht wesentlich abnimmt. Der Bundesverkehrsminister hat nach der positiven Steuerschätzung eine Milliarde Euro mehr, als im Verkehrsetat ursprünglich geplant, für Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung.
Zudem ist zu erwarten, dass die Anleger weit mehr in Sachwerte, insbesondere Hochbauprojekte investieren, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war, was sich positiv auf die Entwicklung in der Baubranche auswirken dürfte.
Einen besonderen Aufschwung bzw. eine Veränderung der Bautätigkeit dürfte auf dem Energiesektor zu erwarten sein. Ausgelöst und beschleunigt wurde dies durch die Naturkatastrophe in Japan und deren Folgen, einschließlich der politisch geforderten Maßnahmen. Die damit zusammenhängenden Veränderungen in der Energiepolitik werden sicher die Investoren, die Baubranche, die Logistikunternehmen und die Betreiber von Energieanlagen vor ganz neue Aufgaben stellen. Der Bau von Photovoltaik-Anlagen, Biomasseheizkraftwerken und Windenergieanlagen hat einen nie dagewesenen Aufschwung erfahren. Der Trend, weg von großen Kraftwerken, hin zu kleineren in der Republik verteilten umweltfreundlichen Energiegewinnungsanlagen fordert uns nicht nur beim Bau derselben, sondern es ist hierfür auch eine neue Infra- und Netzstruktur erforderlich, die es bereitzustellen gilt. Ja selbst dort, wo früher die großen Energieversorger die Schlüssel in der Hand hatten, ist mitunter heute auch der „kleine Bürger“ Besitzer oder zumindest Teilhaber an „seinem“ Kraftwerk.
Deutschland − das Land der Ideen − ist hier wieder einmal Vorreiter. Und wir sind, nachdem auch die Politik die Zeichen der Zeit erkannt hat, gefordert, gemeinsam die erforderlichen Techniken zu entwickeln, die den Bau von solchen Anlagen termingerecht, wirtschaftlich, sicher, umweltfreundlich sowie von hoher Qualität ermöglichen.
Da im VDBUM Betreiber und Hersteller zusammen in einem Boot sitzen, werden wir diese neuen Techniken schneller für den Deutschen Markt entwickeln und umsetzen können. In kurzer Zeit wird es uns auch möglich sein, die Errungenschaften gewinnbringend hinauszutragen in die weite Welt. Wir dürfen jedoch hier nie aufhören, unsere Rolle als Technologieführer aufzugeben oder sie uns streitig machen zu lassen.
Liebe Mitglieder, liebe Gäste,
auch beim diesjährigen Seminar werden wir der Forderung – Unterstützung für die Technologie-führerschaft − Rechnung tragen.
Zusammengefasst lässt sich das für unseren Bereich auf die Schlagworte
„Bau – Umwelt – Maschine“ fokussieren. Nicht zufällig sind diese Schlagworte auch das Motto unseres diesjährigen Seminars.
Nachdem sich über 700 Teilnehmer zum 41. VDBUM-Seminar angemeldet haben, dürften wir den Geschmack oder besser gesagt, den Bedarf getroffen haben.
Neben Bekanntem gibt es Neues, wie den erstmals platzierten Seminarblock „Forschung trifft Praxis“. Hier nutzen Vertreter von Universitäten und Hochschulen die Gelegenheit, aus ihren Lehr- und Forschungsprojekten Ansätze und Ergebnisse vorzustellen, die für unsere Branche von Interesse und Bedeutung sind. Gerade jetzt, wo die Nachwuchssorgen wachsen und der Mangel an Fachkräften fast täglich beklagt wird, ist eine breite Kommunikation der spannenden Aufgabengebiete in technischen Bereichen angezeigt. Der VDBUM hat sich deshalb dieses wichtige Thema auf die Fahne geschrieben. Dieses neue Angebot ist aber nur ein Anfang, über den wir schon hinausdenken. Künftig ist geplant, besonders interessante Arbeiten, die in ungewöhnliche Lösungen mit echtem Innovationspotenzial münden, auch zu prämieren.
Wie kurz der Weg von der Forschung zur Praxis tatsächlich sein kann, wird im Seminarblock „Steigerung der Nachhaltigkeit durch moderne Motorentechnik“ dokumentiert. Die rasante Entwicklung wird befeuert durch die geforderte Umsetzung der aktuellen Abgasemissionsvorschriften. Worin die Herausforderung für die Hersteller besteht und welcher Nutzwert für die Anwender verknüpft ist, wird exklusiv hier bei unserem Großseminar 2012 zu erfahren sein.
Einen lebendigen Austausch über diese jüngsten Leistungen, deren Anspruch höchste Umweltverträglichkeit ist, wird die geplante Podiumsdiskussion bieten. Wir erwarten, dass die Betreiber und Anwender von Baumaschinen im Anschluss daran − mit aktuellem Fachwissen gewappnet − ihre Investitionsentscheidungen noch gezielter treffen können.
Umfangreiches Wissen, welches Sie unmittelbar im praktischen Betrieb umsetzen können, wird Ihnen in den Themenblöcken „Erd- und Straßenbau“ sowie „Technik und Verantwortung im Ingenieurbau“ vermittelt.
Auf die Ausführungen von Klaus von Dohnanyi am morgigen Abend, die den weltweiten Wettbewerb und die damit notwendige europäische Selbstbehauptung beleuchten wird, möchte ich besonders hinweisen.
Weitere Vorträge bzw. Workshops behandeln aktuelle Themen des täglichen Lebens, die die Interaktion von Menschen massiv beeinflussen und an denen niemand mehr vorbeikommt.
Unter dem Titel „Baugewerbe macht Werte“ – ein Wortspiel – nein, mehr als das − lassen Sie sich in unseren Workshops zu einem Gedankenaustausch entführen, um Anregungen zu den Begriffen: „Werte & Zeitenwandel – Zeiten ändern sich und wir in ihnen“ für sich aufnehmen und nutzen zu können.
Wer zweifelt schließlich noch an der wachsenden Macht sozialer Netzwerke, wer weiß nicht um den Wert stabiler „Beziehungen“, und wer kennt nicht jemanden in seinem Umfeld, der vom eigenen Engagement getrieben, schließlich im Dauerstress landete. Kein Zweifel: Auch diese Themen werden für reichlich Diskussionsstoff sorgen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
damit eine solche Veranstaltung wie dieses Seminar gelingen kann, bedarf es natürlich einer guten Planung, einem nicht zu unterschätzenden Mut, Fingerspitzengefühl und natürlich vieler fleißiger Akteure. Die im Vorfeld, während der Veranstaltung und im Nachgang einen außergewöhnlichen Beitrag leisten.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich jetzt schon bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der VDBUM-Geschäftsstelle sowie unserem Beirat besonders zu bedanken. Mein Dank gilt auch meinen Vorstandskollegen und Mitstreitern, dem gesamten Team des Hotel Maritim und nicht zuletzt allen Referenten. Ich weiß, alle Beteiligten werden auch diesmal alles tun, damit das 41. VDBUM Seminar hier in Braunlage für alle Teilnehmer in guter Erinnerung bleibt.
Liebe Mitglieder liebe Gäste,
es ist nun gut 10 Jahre her, seitdem der VDBUM eine neue Orientierung erfahren hat. Die Führungsmannschaft hat seinerzeit wesentliche Weichen gestellt, um den Verband der Baumaschinen-Ingenieure und -Meister erfolgreich durchs vergangene Jahrzehnt zu führen. So wurde dem Verband auch damals äußerlich ein neues Erscheinungsbild gegeben; aber vor allem inhaltlich erfuhr der VDBUM eine Neuorientierung. Durch eine hohe technische Fachkompetenz wurde wesentlich die Betreuung, Schulung und Weiterbildung der Mitglieder gefördert. Darüber hinaus arbeiteten in den vergangenen Jahren diverse Arbeitskreise an fachspezifischen Themen der Bau- und Baumaschinenbranche und stellten wertvolle Erkenntnisse den Mitgliedern zur Unterstützung bei der täglichen Arbeit zur Verfügung. Mit einer gezielten Lobbyarbeit konnten die Mitgliederinteressen sowie der Einfluss des VDBUM in Berlin und Brüssel gestärkt werden.
Unser Verband meisterte nicht nur erfolgreich die zurückliegenden Wirtschaftkrisen, sondern ging auch noch gestärkt aus diesen hervor!
Aber wie es so ist im Leben - ist nichts beständiger als der Wandel, und unser Dasein auf dieser Welt ist geprägt von einer immerwährenden Veränderung. Entsprechend diesem Lebensprinzip, bleibt es unsere Kern- und Daueraufgabe, weitere Schritte zur richtigen Positionierung des VDBUM innerhalb des Wirtschaftssystems bzw. der Gesellschaft in die Wege zu leiten. Der VDBUM wird sich noch mehr für neue Zielgruppen der Baubranche und verwandten Bereichen wie der Umwelttechnik, dem Garten- und Landschaftsbau sowie der Gewinnungs- und Recyclingindustrie öffnen. Die im VDBUM organisierten Mitglieder werden sich zunehmend nicht mehr nur auf Baumaschinen-Ingenieure und -Meister beschränken, sondern es werden vielmehr auch die Personen angesprochen, die am gesamten Bauprozess beteiligt sind. Gleichzeitig werden wir uns den zukünftigen Herausforderungen der Elektrotechnik, dem Ressourcenmanagement und der Umwelt- und Energietechnik stellen. Letztendlich wird sich dies auch in der Namensgebung niederschlagen. Der Tradition verpflichtend, werden wir unserer Marke „VDBUM“ und dem hohen Anspruch als Interessenvertretung in berufspolitischen und übergeordneten Organen treu bleiben, auch wenn sich das zukünftige Erscheinungsbild sowie die Inhalte verstärkt am Zeitgeist orientieren.
Dabei liegt es mir ganz besonders am Herzen, dass Sie sich als langjährige, treue Mitglieder im erneuerten VDBUM wiederfinden. Gemeinsam werden wir mit Ihnen auch neue Kollegen für unseren Verband begeistern können, die in Zukunft den VDBUM am Arbeitsplatz vertreten und stärken. Neben der bereits erwähnten Interessenvertretung wird der Verband in bewährter Weise auch weiterhin die Kompetenz der Mitglieder entscheidend mit prägen. Mit Wissen die Zukunft gestalten und durch berufsbezogene Weiterbildungsangebote wollen wir konsequent Innovationen und den technischen Fortschritt fördern. Der VDBUM wird die elementaren Erwartungen an umweltschonende sowie energie- und ressourceneffiziente Lösungen der Zukunft durch gelebte Nachhaltigkeit unterstützen. Im Verstand und Herzen sind wir durch Bodenhaftung mit der Baubranche und der Umwelt verbunden.
In Verantwortung für Mensch und Maschine steht der VDBUM auch in der Zukunft für die Einhaltung der gesetzlichen Regelwerke zur Absicherung von Gesundheit und den Rechtsschutz. In der heutigen Zeit profitiert eine Interessengemeinschaft mehr denn je von der Leistungsbereitschaft und der Tatkraft seiner Mitglieder. Bei der Meisterung der täglichen Herausforderungen des Baualltages unterstützen wir die Entwicklung und Förderung der persönlichen Potentiale unserer Mitglieder. Die Mitglieder stehen im Mittelpunkt unseres Handelns und aller Anstrengungen, denn Geschäfte und Verträge werden nicht von Firmen oder Gesellschaften gemacht, sondern sie werden von Menschen gemacht. Es sind die Menschen, die Ideen hervorbringen, aus ihren Ideen Lösungen gestalten und daraus Produkte mit der hohen Verantwortung im Sinne von Nachhaltigkeit entwickeln.
Meine Damen und Herren,
unser Expertenteam freut sich darauf, Ihnen hier in Braunlage mehr über die Entwicklungen unseres einzigartigen Verbandes und der Branche präsentieren zu können. Nutzen Sie das vielfältige Angebot an Wissensvermittlung und genießen Sie es, neue, bereichernde, persönliche Kontakte zu knüpfen bzw. bestehende zu festigen. Ich lade sie ein, die Zukunft unseres Verbandes mitzugestalten!
Für die bevorstehende Bausaison wünsche ich Ihnen von Herzen Gesundheit, viel Kraft und Glück bei der Lösung Ihrer vielfältigen Aufgaben.
Ich danke für Ihr Interesse und erkläre hiermit das VDBUM Seminar 2012 für eröffnet.
Herzlichen Dank.
Peter Guttenberger
Vorsitzender des VDBUM
Quelle: MK Medien Kommunikation; VDBUM