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GPS und Drohnen verbessern die Aufforstung

Während effiziente Technik und Maschinen bei der Holzernte verbreitet eingesetzt werden, erfolgt die Aufforstungen weiterhin meist manuell und äußerst zeitraubend. Doch mit Hilfe moderner, digitaler Technik und dem Einsatz von Drohnen für Luftaufnahmen lassen sich erhebliche Vorteile realisieren, betont Hans Thunander.  Er hat ein völlig neues Aufforstungskonzept entwickelt, das innerhalb von zehn Jahren eine Effizienzsteigerung um 50 Prozent verspricht.

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„Ich beschäftige mich schon mein ganzes Leben mit Kulturpflege - und diese Ideen sind im Lauf von zehn Jahren im mir gereift. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass die Technik so weit ist und die nötigen Fortschritte gemacht hat, um sie für eine effektivere Aufforstung einsetzen zu können“, sagt Hans Thunander.

Seine Methode lässt sich mit einer Rakete mit zwei Stufen vergleichen, der „Vision 2015“ und der „Vision 2023“. Im ersten Schritt, der Vision 2015, geht es darum, die GPS-Technik mit einer Drohne, einem unbemanntem Luftfahrzeug, zu verbinden, das zunächst einen frischen Kahlschlag fotografiert. Bei der nachfolgenden Interpretation des Bildes im Computer wird es möglich, die Aufforstung detailliert zu planen und genau zu bestimmen, wie viele Pflanzen wie dicht und an welcher Stelle des Kahlschlags gesetzt werden können. Da alle Fakten zu Gelände und Bodenverhältnissen bekannt sind, wird für eine optimale Pflanzendichte gesorgt, wie zum Beispiel ein drei Meter breiter unbepflanzter Streifen entlang einer Steinmauer, 2.500 Pflanzen pro Hektar an einem fruchtbaren Hang und 1.400 Pflanzen pro Hektar in Bereichen mit flachem Boden.

„Man setzt heute zu viele Pflanzen unnötig. Pflanzen, die nicht optimal unter Berücksichtigung der Bodenfruchtbarkeit und des Geländetyps gesetzt werden. Mit Hilfe der GPS-Technik lässt sich das besser steuern“, meint Hans Thunander.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Technik in der Vision 2015 ist die Bodenvorbereitung. Auch diese lässt sich deutlich effektiver gestalten, meint Hans Thunander. Anstatt wie heute auf dem Kahlschlag zwei parallele Reihen zu eggen, kann die Bodenvorbereitungsmaschine mit dem gleichen Typ von Autopilot versehen werden, der in der Landwirtschaft eingesetzt wird, und so einem neuen effektiveren Fahrmuster folgen, das sich Hans Thunander ausgedacht hat. Wenn die Maschine auf dem Hinweg mit genauer Kontrolle des Abstands zwischen den Pflanzen jede zweite Gasse fährt und dann auf dem Rückweg die übersprungenen Gassen erledigt, wird eine optimale Gassendichte erreicht. Auch das Rückwärtsfahren am Vorgewende entfällt und die Gesamtfahrzeit verringert sich deutlich.

„Autopiloten in der Landwirtschaft gibt es seit einigen Jahren und die Preise sind inzwischen deutlich gefallen. Die Präzision am Waldrand war anfangs schlechter, sie ist jetzt aber kein Problem mehr. Mit einer detaillierten Aufnahme des Kahlschlags lässt sich ein solches Fahrmuster leicht erstellen“, sagt Hans Thunander.

Wie das Ganze vor sich gehen soll, wird er Schritt für Schritt auf der Elmia Wood vorführen - bis hin zum letzten Schritt, wenn die Pflanzer den GPS-Track übernehmen und jede einzelne Pflanze einloggen, damit genau die gewünschte Anzahl von Pflanzen pro Standort gesetzt und verifiziert wird.

Allein diese erste Vision 2015 kann die Effizienz bei der Wiederaufforstung um rund 25 Prozent steigern, betont Hans Thunander. Zeit und Technik werden dann schnell auf den nächsten Schritt hinarbeiten - die Vision 2023. Dann wird die Zeit auch für 3D-Aufnahmen von der Drohne reif sein - Aufnahmen, die bereits bei der Landung zum größten Teil interpretiert sind, so dass schnell mit Bodenvorbereitung und Pflanzung begonnen werden kann.

„Es gibt heute schon einen Überschuss an Drohnen, die Software ist leicht zu bedienen, und die Entwicklung in diesem Bereich ist rasant. Die vollautomatische Handhabung der Bilder bringt große Vorteile mit sich“, sagt Hans Thunander.

Ganz zu schweigen von der vollautomatischen Pflanzung, dem revolutionären Teil der Vision 2023.

An der Entwicklung der ersten ferngesteuerten, geländegängigen Maschine arbeitet der Erfinder jetzt mit Hochdruck; sie ist noch nicht im vorführreifen Stadium. Alles, was Hans Thunander heute sagen kann, ist, dass es zunächst um „Maulwurfshügel“ lockerer Erde geht, die mit geringem Kraftaufwand für ein Pflanzgerät vorbereitet werden, das dann ein Loch in diesen Hügel bohrt und eine Pflanze absetzt. Wird dann noch ein wenig feuchte, gedüngte Pflanzerde dem Pflazloch automatisch hinzufügt, rechnet Hans Thunander mit einer Effizienzsteigerung der Aufforstung von sage und schreibe 50 Prozent.

„Meiner Meinung nach sind diese hinaufgeschraubten Maulwurfshügel und die Pflanzerde entscheidend. Alles steht und fällt mit der Gewissheit, dass die Pflanze überleben wird. Dieser Teil ist der Schlüssel für den Erfolg – dass man ein Ergebnis verkauft und nicht eine Arbeitsweise“, sagt Hans Thunander.

Kontakt:

Torbjörn Johnsen, Geschäftsbereichsleiter,  Elmia AB
torbjorn.johnsen@elmia.se
+46 36 15 22 54

Veronika Albert, Presseservice, Elmia AB
veronika.albert@elmia.se
+46 36 15 22 34

Elmia Wood vom 5. bis 8. Juni 2013

Forstleute aus aller Welt kommen zur Elmia Wood. Die Grundidee hinter den Forstmessen von Elmia besteht darin, Maschinen und Technik moderner Forstwirtschaft im passenden Umfeld zu zeigen – im Wald. Es soll eine aktive Messe mit Vorführungen sein, die widerspiegeln, wie Forstwirtschaft in Skandinavien betrieben wird. Die Elmia Wood findet jedes vierte Jahr in den Wäldern rund um Jönköping statt. Willkommen zur Nr. 1 im Forst 5. – 8. Juni 2013! www.elmiawood.com

Die Forstmessen von Elmia

Elmia Wood 5. bis 8. Juni 2013
SkogsElmia 4. bis 6. Juni 2015
Elmia Wood 7. bis 10. Juni 2017