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Hyster erzielt Fortschritte bei der Entwicklung von Elektro-Containerstaplern

Bei der Entwicklung von emissionsfreien Containerstaplern für die Häfen von Los Angeles (USA) und Valencia (Spanien) erzielt Hyster Europe deutliche Fortschritte. Auf der Fachmesse TOC Europe in Rotterdam informierte das Unternehmen über den aktuellen Stand der Projekte.

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Im Hyster ®  Großstapler-Entwicklungszentrum in den Niederlanden werden derzeit zwei Voll- Containerstapler und ein Reachstacker mit elektrischem Antrieb entwickelt. Die emissionsfreien Containerstapler verfügen über Elektromotoren, die hauptsächlich von Hochspannungsbatterien versorgt werden. In Tests zeigten die neu entwickelten Stapler eine vergleichbare, wenn nicht sogar bessere Leistung als entsprechende Modelle mit Verbrennungsmotor. Zudem weisen die emissionsfreien Containerstapler eine hervorragende Energieeffizienz und niedrige Betriebskosten auf.

„Die Energieeffizienz, die wir im Test bei den Containerstaplern festgestellt haben, hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, sagt Willem Nieuwland, Projektleiter bei Hyster Europe. „Dies ist vor allem auf die Energierückgewinnung im hydraulischen System zurückzuführen. Wir erwarten eine Senkung des Energieverbrauchs um bis zu 15 Prozent gegenüber Staplern ohne ein solches System.“

Die patentierten Hyster ®  Energierückgewinnungssysteme speichern die beim Senken von Lasten sowie beim Bremsen freigesetzte Energie. Die innovativen Systeme erhöhen die Betriebszeit durch längere Ladeintervalle, während sie gleichzeitig die Energiekosten senken.

Zwei Elektro-Containerstapler für den Hafen von Los Angeles

Der erste Hyster ®  Containerstapler mit elektrischen Antrieb H1150HD-CH wird lediglich von einer großen Lithium-Ionen-Batterie betrieben, die über ein drahtloses Hochleistungsschnellladegerät geladen wird. Diese Maschine wird künftig im Hafen von Los Angeles eingesetzt.

Nach Einschätzung von Hyster reicht der alleinige Batteriebetrieb für Anwendungen mit mittlerer Belastung aus. Vorausgesetzt, es sind eine entsprechende Infrastruktur für die Energieversorgung und ein streng geregeltes Lademanagement für die Zwischenladungen vorhanden. „Für größere Fuhrparks ist dieser Ansatz ungeeignet, da das Elektrizitätsnetz stark belastet wird, vor allem wenn mehrere Stapler gleichzeitig geladen werden müssen“, erklärt Nieuwland. „Den hohen Energiebedarf zu decken, ist eine komplexe Herausforderung. An dieser Stelle kommt die Brennstoffzelle ins Spiel.“

Der zweite von Hyster entwickelte Containerstapler mit elektrischem Antrieb ist ebenfalls mit einer großen Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet und wird zusätzlich während des Betriebs von zwei integrierten Brennstoffzellen geladen. Diese Kombination aus Batterie und Brennstoffzelle erwies sich als passender für die Herausforderungen am Teststandort beim Fenix Marine Services im Hafen von Los Angeles und andere Schwerlastanwendungen. „Die Nutzung von Wasserstoff erleichtert die Planung und es sind weniger Ladevorgänge erforderlich“, ergänzt Nieuwland. „Solange die integrierten Tanks mit Wasserstoff gefüllt sind, ist ein durchgängiger Betrieb möglich. Selbst wenn die Tanks nachgefüllt werden müssen, dauert dies schätzungsweise nur etwa 15 Minuten. Hinzu kommt, dass die Batterie während der Mittagspause oder anderen Unterbrechungen geladen werden kann, was den zusätzlichen Aufwand noch einmal minimiert.“

Reachstacker mit elektrischem Antrieb für den Hafen von Valencia

Im Rahmen des EU-Programms Horizont 2020 und des Projekts H2Ports entwickelt Hyster Europe einen Reachstacker mit elektrischem Antrieb für den Hafen von Valencia, der mit einer Wasserstoffbrennstoffzelle ausgerüstet ist. Das MSC Terminal Valencia (MSCTV) wird die erste Hafenanlage Europas sein, die Wasserstoffenergie im täglichen Betrieb einsetzt.

„Wir rechnen damit, dass der Hyster ®  Elektro-Reachstacker über die gesamte Schicht hinweg eine vergleichbare, wenn nicht sogar bessere Leistung im Vergleich zu konventionellen Reachstackern mit Verbrennungsmotor erzielen wird“, sagt Nieuwland.

Hyster Reachstacker mit elektrischem Antrieb im Überblick

„Wir waren beeindruckt, wie schnell die Elektro-Reachstacker im Test ansprachen“, verrät Nieuwland. „Die Genauigkeit und Steuerung von Hub und Antrieb sind sogar besser als bei den Modellen mit Verbrennungsmotor. Dies ermöglicht ein präzises Handling, was die Produktivität in Zukunft noch weiter steigern wird.“

Neben einem niedrigen Schallpegel bietet der Reachstacker den Vorteil, dass die Energiekosten sinken. Hyster erwartet zudem geringere Wartungskosten, da sowohl Verbrennungsmotor und Getriebe als auch weitere mechanisch angetriebene Komponenten wegfallen. Der Elektro-Reachstacker soll sich bereits nach drei bis vier Jahren amortisieren. Bei den Projekten arbeitet Hyster mit verschiedenen Partnern zusammen und erhält Fördermittel von Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCHJU) und California Air Resources Board (CARB), welches teilweise über die California Climate Invest finanziert wird. Ein landesweites Förderprogramm, das es sich zur Aufgabe gemacht hat insbesondere in benachteiligten Kommunen die Treibhausgase zu reduzieren, die Wirtschaft zu stärken und die Lebensbedingungen zu verbessern.

Quelle: Hyster Europe