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Mit der Kraft der Sonne

Auf einer Kompostanlage in Oberbayern wird ein mobiler Crambo elektrisch betrieben. Der dazu nötige Strom wird direkt vor Ort von einer Photovoltaikanlage erzeugt. „Eine perfekte Lösung“ findet Peter Meier, der gemeinsam mit seiner Familie eine kleine, aber feine Grüngutkompostierung betreibt.

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Auf der Anlage in Hitzhofen (Landkreis Eichstätt, Bayern) werden heute ca. 60.000 Kubikmeter Grüngut zu Kompost verarbeitet. „Die Kompostierung hat sich eigentlich aus einer Not heraus ergeben“, erzählt Peter Meier, der bis dahin als Garten- und Landschaftsbaubetrieb immer vor dem Problem der Entsorgung des anfallenden Grünguts gestanden ist. „Anstatt Containerdienste für die Entsorgung zu bezahlen, wollte ich selbst etwas machen. Und so haben wir 1994 mit der Kompostierung begonnen.“

Familiengeschäft

Anfangs werden noch alle Arbeitsschritte mit Ausnahme des Mietenumsetzens mittels Radlader an Lohnunternehmer vergeben. Schrittweise nimmt man jedoch immer mehr Tätigkeiten selbst in die Hand. Zerkleinern, Umsetzen und Sieben wird heute mit den eigenen Maschinen selbst erledigt. „Wir sind ein typischer Familienbetrieb“, sagt Peter Meier. Gemeinsam mit seiner Frau Heidi und den beiden Söhnen Florian und Rudi hält er nicht nur die Kompostierung am Laufen, sondern ist ebenso erfolgreich in der Garten- und Landschaftspflege für Kommunen tätig. Auch ein Recyclinghof für den gesamten Landkreis ist mittlerweile am Standort in Betrieb gegangen.

Sonne statt Fossil

Als sich vor einigen Jahren die Söhne nach Abschluss ihrer Ausbildung für den Einstieg ins Unternehmen entschlossen, wurde die nächste Investition getätigt: Neue Hallen und auf deren Dachfläche eine große Photovoltaikanlage. Denn der sparsame Umgang mit fossiler Energie und die Schonung von Ressourcen sind ein wichtiges Anliegen, daher sind in der Kompostierung ein elektrischer Crambo und eine elektrische Multistar L3 im Einsatz.

Crambo mit Stecker

Von außen sieht der Crambo 5000 wie eine ganz normale Mobilmaschine mit Trailer-Fahrgestell aus. Bei näherem Hinsehen erkennt man einen Kupplungsstecker an der Motorverkleidung. Daran ein 20 Meter langes Stromkabel, das in einen Bodenschacht führt. „Ein elektrischer Antrieb ist gegenüber dem Dieselmotor bei den Energiekosten klar im Vorteil“, meint Peter Meier und fügt hinzu, „besonders dann, wenn man den Strom ja quasi selbst erzeugt.“ Doch warum keine übliche Stationärmaschine? Auch hier hat Peter Meier seine eigenen Vorstellungen: „Die ganze Zerkleinerung findet bei uns im Freien statt, und auch nicht immer an der exakt gleichen Stelle. Durch die Räder an der Maschine und das lange Kabel kann ich sie genau dort hinstellen, wo ich sie brauche. Ist sie nicht im Einsatz, oder ist eine Wartung notwendig, ziehe ich sie ganz einfach in die geschützte Halle.“ Um genügend Energie in den 200 kW starken Elektromotor zu bekommen, haben Kabel und Stecker entsprechende Ausmaße. „Natürlich ist das Anstecken nicht wie bei einer 220-Volt-Steckdose. Wir haben uns aber eine Vorrichtung gebaut, mit der wir mittels Radlader das Kabel und den Stecker zur Maschine heben.  Und notfalls habe ich zwei starke Söhne“, lacht Peter Meier.

Kompost für Biobauern

In der Kompostierung ist Heidi Meier die Chefin, das Umsetzen mit einem Topturn 4000 ist ihre Arbeit. Abgesiebt wird mit einer Multistar L3, die ebenfalls am Kabel hängt, aber einem bedeutend dünneren. Nahezu geräuschlos und völlig ohne Emissionen versieht die Siebmaschine ihren Dienst. Derzeit steht vor allem Kompost mit 25 Millimeter Körnung an der Tagesordnung. Seit dem immer mehr Landwirte auf Biolandbau umsteigen, besteht eine rege Nachfrage nach Kompost. Aber auch das saubere Mittel- und Überkorn findet als Biomasse-Brennstoff einen Abnehmer.  

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