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Neue Antistatikvorschriften für Flurfördergeräte, die brennbare Abfälle bewegen

Flurfördergeräte, die in Lösungsmittelrückgewinnungs- und Abfallbehandlungsanlagen eingesetzt werden, müssen ab November 2017 noch schärfere Sicherheitsmaßnahmen einhalten. Die neue Norm DIN EN 1755:2015* betrifft das Management von ATEX-konformen Flurfördergeräten, wenn das Auftreten statischer Aufladung als „normales“ Phänomen in Zone 2 explosionsgefährdeter Bereiche betrachtet wird.

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„Die Herausforderung für Abfallwirtschaftsstandorte ist, dass sie hohe Mengen brennbarer Materialien mit unterschiedlichen Flammpunkten, Temperaturklassen und Eigenschaften verarbeiten, so dass immer Brand- und Explosionsgefahr besteht,” sagt Rob Vesty von Pyroban. Das Sicherheitsunternehmen baut Ausrüstung derart um, dass diese keine Zündquelle darstellen kann.

Er sagt: „Die Abfallwirtschaft ist eine hochregulierte Branche und die Regeln gelten für Flurfördergeräte ab Ende 2017”. „Die meisten Abfallstandorte betreiben Diesel-Flurfördergeräte mit 2,5-3 Tonnen Kapazität in ihren Fassbereichen der Zone 2 oder IBC-Lagerbereichen, wo die größten Änderungen gelten."

Die DIN EN 1755:2015 ersetzt die DIN EN 1755:2000 als die EU-Norm für die Konstruktion oder den Umbau explosionsgeschützter Flurfördertechnik, um ATEX 2014/34/EU** einzuhalten.

„Eine der wichtigsten Änderungen ist, dass das Auftreten statischer Elektrizität in explosionsgefährdeten Bereichen der Zone 2 jetzt als „normal“ gilt. Dies beeinflusst die technische Konstruktion von Flurfördergeräten,“ sagt Rob. „Statische Aufladung und Reibung können genug Energie erzeugen, um eine Zündung zu verursachen.”

Neben den Anforderungen an Reifen wirkt sich dies in der Zone 2 auch auf andere Flurfördergeräte-Komponenten wie Sitze, Armlehnen, Kabinen- und Hydrauliksysteme aus. Obwohl die ATEX-Umwandlung von Pyroban diese Probleme abdecken wird, wird die Änderung der DIN EN 1755 auch das Management der Fahrzeugflotte von Kläranlagen betreffen. Aufgrund der überarbeiteten Norm müssen die Reifen in explosionsgefährdeten Bereichen der Zone 2 antistatisch sein, wenn sie schneller als 6 km pro Stunde fahren.

„Die Bestellung von Nicht-Standard-Reifen verlängert die Beschaffung manchmal um bis zu 10 Wochen,“ sagt Rob. „Kläranlagen können Ausfallzeiten haben, wenn die Beschaffung explosionsgeschützter Teile nicht frühzeitig von ihren Beschaffungsteams oder dem Händler der Flurfördergeräte berücksichtigt wird. Viele dieser Unternehmen haben große Flotten über zahlreiche Standorte. Dies kann schwerwiegende Auswirkungen haben.“

Zusätzlich zu statischer Elektrizität gibt es viele andere Situationen, in denen ein Standard-Flurfördergerät eine Zündquelle in einer Abfallverarbeitungsanwendung darstellen kann. Dies können Funken aus ungeschützter elektrischer Ausrüstung oder Wärme von Motoren, Bremsen und anderen Komponenten sein.

Eines der Umbausysteme von Pyroban für in Zone 2 eingesetzte Flurfördergeräte ist als system6000 bekannt. Es umfasst den Einsatz von Gaserkennung, schwadensicherem Gehäuse, Edelstahlverkleidung der Gabeln sowie Oberflächenkühlung, um sicherzustellen, dass die Temperaturen für Motoren, Bremsen, Elektrik und andere Komponenten unterhalb der Selbstentzündungstemperatur entzündlicher Stoffe liegt.

Für Abfallwirtschaftsstandorte muss das Sicherheitssystem eine Vielzahl brennbarer Stoffe erlauben, die aus der chemischen, pharmazeutischen und anderen verarbeitenden Industrie kommen, um in neue Rohstoffe oder Energie reduziert oder recycelt zu werden. Es können chemische Flüssigkeiten, kontaminiertes Wasser, Schlamm, Aerosole, Klebstoffe, Tinten, Farben und mehr verarbeitet werden.

Um das breite Spektrum potenzieller Gefahren zu erkennen, verwendet das Gasdetektionssystem entweder eine Pellistor- oder Infrarottechnologie zur Gasdetektion. Die Betreiber können sicher sein, dass das Gasdetektionssystem jeden Tag ordnungsgemäß funktioniert, da das system6000 sich beim Start automatisch kalibriert und selbst testet.

„Die DIN EN 1755:2015 hat auch Änderungen aller Anlagen oder Steuergeräte zur Folge, die eine Sicherheitsfunktion ausführen. Dies betrifft auch das Gasdetektionssystem. Die Systeme müssen nun die Anforderungen von PLr=C*** in Übereinstimmung mit DIN EN ISO 13849-1**** oder SIL 1 in Übereinstimmung mit DIN EN 61508-1***** erfüllen,” sagt Rob.

Um die laufende Einhaltung zu gewährleisten, muss der Händler sicherstellen, dass die Techniker vollständig geschult sind und die Aktualisierungen der DIN EN 1755 kennen. Es müssen zugelassene Komponenten eingesetzt werden, die von der Aktualisierung des DIN EN 1755-Update betroffen sein können. Es müssen auch genehmigte Wartungspläne befolgt werden. Pyroban empfiehlt auch, dass jährlich ein Ex-ASA (jährliches Sicherheitsaudit) durchgeführt wird. Damit wird sichergestellt, dass die Ausrüstung vollständig geschützt ist und gemäß EN 60079-17.2007****** funktioniert, vor allem in der schwierigen Umgebung eines Abfallwirtschaftsstandortes, wo viele korrosive Stoffe bewegt werden.

Quelle: MOLOKINI MARKETING LTD; Pyroban Ltd