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Paul Nutzfahrzeuge auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016: Breites Spektrum innovativer Lkw-Sonderfahrzeuge

  • Neu: Fahrzeugumbau und komplexe Aufbauten aus einer Hand

  • Neu: Allrad-Lkw mit verbesserter Manövrierfähigkeit, Aufbaukran und hoher Nutzlast für effiziente Offroad-Einsätze in der Energiewirtschaft

  • Neu: Agro Mover mit Heckzapfwelle und Heckkraftheber

  • Doppelkabine für schwere Baustellen- und Mining-Einsätze im Mercedes-Benz Zetros

  • Kabinenausstattung und Nachrüstung Ölkühler für Feuerwehrfahrzeuge auf Basis des Fuso Canter

Die Paul Nutzfahrzeuge GmbH stellt auf der 66. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover einen repräsentativen Querschnitt durch ihr breit gefächertes Programm an Lkw-Chassismodifikationen vor, die höchste Qualitätsstandards und OEMVorgaben erfüllen. Der Ausstellungsstand N 98 des Spezialfahrzeugherstellers aus Vilshofen an der Donau befindet sich auf dem Freigelände des Hannoveraner Messegeländes in der 4. Allee, direkt im Anschluss an die Hallen 14/15.

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Aus unterschiedlichen Branchen, in denen die Paul Nutzfahrzeuge GmbH maßgeschneiderte Fahrzeuge für hochspezialisierte Einsatzgebiete fertigt, werden in Hannover beispielhafte Fahrzeugkombinationen gezeigt. Neu ist das Angebot von Chassisumbau und speziellen Aufbauten aus einer Hand. Dafür steht ein Mercedes-Benz Arocs 4151 AK, der vom Vier- zum Dreiachser umgebaut worden ist: Mit einer luftgefederten Hinterachse, zwei gelenkten Vorderachsen, einem Hiab-Kranaufbau hinter dem Fahrerhaus und einer Sattelkupplung ausgerüstet, kombiniert er eine erhöhte Wendigkeit mit hoher Nutzlast und ist damit insbesondere für schwere Instandhaltungsaufgaben in der Energiewirtschaft prädestiniert. Ebenfalls neu ist die Erweiterung des Einsatzspektrums für den Agro Mover durch die Ausrüstung mit einer mechanischen Heckzapfwelle und einem hydraulischen Heckkraftheber. Darüber hinaus werden innovative Achsmodifikationen, hydraulische Lenkanlagen, Doppelkabinen mit spezifischen Innenausbauten für besonders anspruchsvolle Anwendungsfelder bei Feuerwehr, Tagebau und im Mining-Bereich, spezielle Vor- und Nachrüst-Sondermontageumfänge und vieles mehr vorgestellt.

Die passende Lösung für spezifische Einsatzanforderungen

Die von Paul Nutzfahrzeuge modifizierten Chassis entstehen auf Basis von qualitativ hochwertigen Serienfahrgestellen, deren Einsatzspektrum durch die hochspezialisierten Paul-Umbaumaßnahmen erheblich vergrößert wird. Jedes der äußerst robusten Fahrgestelle wird im Hinblick auf seine Eignung zum Umbau für das vom Kunden definierte Anforderungsprofil geprüft und anschließend einer individuellen Anpassung an den spezifischen Einsatzzweck unterzogen. Die maßgeschneiderte Optimierung mit den erforderlichen Ausrüstungen und Adaptationen auf Basis einer umfassend erprobten OEM-Serienfahrgestell-Qualität gewährleistet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für den Kunden. Ebenso sind sowohl die Einsatzsicherheit als auch die Verfügbarkeit unter allen topografischen und klimatischen Einsatzbedingungen am vorgesehenen Einsatzort weltweit sichergestellt. Maßgeblich trägt dazu auch der Zugang des Kunden zum weltweiten Servicenetzwerk von Paul Nutzfahrzeuge sowie zum globalen Werkstättennetz der verschiedenen Hersteller von Basisfahrzeug, Spezialaufbauten und Geräten bei.

Energiewirtschaft: Effizienzsteigerung durch erhöhte Wendigkeit und große Nutzlastkapazität im Offroad-Instandhaltungseinsatz

Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 präsentiert Paul Nutzfahrzeuge ein neues AllradFahrzeugkonzept mit zwei gelenkten blattgefederten Vorderachsen, einer luftgefederten Hinterachse, einer Sattelkupplung mit langem Zuggriff und einem Kranaufbau für Einsätze in der Energiewirtschaft. Der Ladekran ist hinter dem Fahrerhaus fest montiert. Die auf Wunsch montierte Ballastbrücke ist abnehmbar. Dadurch entsteht die zusätzliche Möglichkeit, über die dann ungehindert zugängliche Sattelkupplung einen Tieflader mitzuführen. Mit dieser Spezialausrüstung ist dieses Fahrzeug für die Wartung, die Instandhaltung und den Austausch von Strommasten abseits der Straße und in schwierigem Terrain prädestiniert: Neben der großen Transportkapazität für Material, Maschinen und Werkzeug können diese am Einsatzort von dem auf eigener Achse transportierten Ladekran zeit- und kostensparend abgeladen und versetzt werden, ohne dass hierzu ein zweites Fahrzeug erforderlich ist. Weitere Vorteile dieses Fahrzeugs bestehen – neben der großen Tonnage und der guten Manövrierbarkeit – vor allem in der hohen Hubkapazität, der großen Auslegerweite und der effizienten Hebeleistung.

Um die Wendigkeit und Manövrierfähigkeit zu erhöhen, ist das vierachsige Basisfahrgestell Mercedes-Benz Arocs 4151 AK 8x8/4 zu einem Dreiachser Arocs 4151 AK 6x6 umgebaut worden. Da die zwei bereits im Basisfahrgestell vorhandenen gelenkten Vorderachsen aufgrund der erforderlichen Tragfähigkeit für das hohe Transport- und Betriebsgewicht des Aufbaukrans erhalten bleiben mussten, erfolgte der Umbau an der Hinterachse.

Der schwere Hiab-Aufbaukran X-HIPRO 638 E-6 JIB 150X-6 ist mit einer Zusatzkamera, einem Hubarbeitskorb und einem Zusatzknickarm („Jib“) mit einem 6-fachen Teleskopausschub ausgestattet. Der Jib vergrößert die Reichweite des Kranauslegers um 9 m und steigert sie auf insgesamt 32,2 m. Seitlich am Knickarm ist eine RotzlerSeilwinde mit einem 69 m langen 10-mm-Seil zum Heben und Senken von Lasten montiert, die beispielsweise zum Auf- und Abladen von Rohren oder Strommasten eingesetzt wird.

Bauwirtschaft: Doppelkabine erlaubt Crewtransporte bei schwersten OffroadEinsätzen in Mining und Tagebau

Stellvertretend für Einsätze in der internationalen Baubranche zeigt Paul Nutzfahrzeuge in Hannover einen Mercedes-Benz Zetros 2743 A 6x6 mit Doppelkabine. Der extrem robuste Haubenwagen ist das Paradebeispiel für schwerste Offroad-Crewtransporte in Mining- und Tagebau-Applikationen. In der Ausrüstung mit Doppelkabine ist er ein herausragendes Beispiel für die effiziente Zusammenarbeit zwischen Mercedes-Benz Special Trucks (MBS) in Wörth, der Mercedes-Benz-Manufaktur Custom Tailored Trucks (CTT) in Molsheim und deren qualifiziertem Partner Paul Nutzfahrzeuge in Vilshofen.

Für den sicheren Staff-Transport von bis zu sechs Personen ist das Fahrerhaus von Paul Nutzfahrzeuge um 700 mm verlängert und zu einer vollwertigen Doppelkabine erweitert worden. Bei der Unterbodenkonstruktion erfolgte der Umbau durch zusätzlich eingeschweißte Längs- und Querträger. Der Dachbereich wurde durch zusätzlich eingesetzte Rahmenteile und Querspriegel verlängert, und auch die Heckwand inklusive der Originalverkleidung des Zetros haben die Paul-Ingenieure um insgesamt 700 mm zurückgesetzt.

Der robuste Leiterrahmen des in Hannover ausgestellten Zetros-Pritschenfahrgestells in stahlgrauer Metallic-Lackierung bietet eine hohe Flexibilität für individuelle Aufbauten im Rahmen seines zulässigen Gesamtgewichts von 25 t und seiner Nutzlastgrenze von 12 t. Der Radstand des Dreiachsers beträgt 4450 mm + 1450 mm. Für hohe und unterbrechungsfreie Traktion sorgt der permanente Allradantrieb mit Differenzialsperren in Verbindung mit einem mechanischen Schaltgetriebe des Typs Mercedes-Benz G 240-16/11,7-0,69 und einem 2-Gang-Verteilergetriebe VG 2400. Der Reihensechszylinder-Dieselmotor OM 457 LA mit 315 kW (428 PS) Leistung und 12 Litern Hubraum sowie der gesamte Antriebsstrang sind für besonders extreme Klimazonen ausgelegt.

Bei Paul Nutzfahrzeuge kann der Auf- und Ausbau einer Doppelkabine auf allen 4x4- oder 6x6-Ausführungen des Mercedes-Benz Zetros erfolgen. Auf Wunsch ist auch eine Verlängerung oder Verkürzung der Doppelkabine um maximal 150 mm möglich. Ebenfalls möglich ist die Montage einer Sitzbank für bis zu vier Personen entgegen der Fahrtrichtung, einer Standheizung und einer Vielzahl weiterer Zusatzausrüstungen.

Feuerwehreinsatz: Ausstattung und Nachrüstung für leichte Feuerwehrfahrzeuge

Kommunale Feuerwehrfahrzeuge, ein weiteres Spezialgebiet des niederbayerischen Modifikationsexperten, werden repräsentiert von einem Fuso Canter 6c18 D mit einer Mannschafts-Doppelkabine für eine 1+5-Besatzung, einem selbsttragenden Feuerwehraufbau aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) des kroatischen Aufbauspezialisten S Tempera und einer fest eingebauten Feuerlöschpumpe, deren Antrieb über den Nebenantrieb erfolgt. Das Fahrzeug entspricht der Feuerwehrnorm EN 1846-2 und kann als Mittleres Löschfahrzeug (MFL) oder als Gerätewagen Logistik (GW-L1) eingesetzt werden.

Bei Paul Nutzfahrzeuge erfolgte die Nachrüstung mit zahlreichen Details. Zu ihnen zählt eine Ölkühlung für den Nebenantrieb, um die Leistungsabnahme auf 34 kW und damit auch die Einsatzzeit auf mindestens vier Stunden zu erhöhen. In der Doppelkabine wurde ein neuer Bodenbelag aus Aluriffelblech mit Fußleiste eingebaut. Die Türöffnungswinkel der Türen im hinteren Bereich der Kabine sind von rund 60 ° auf 75 ° vergrößert worden, um den Ein- und Ausstieg für die hinten sitzenden Truppmitglieder schnell und bequem zu gestalten. Zusätzliche Einstiege mit einer Stufenhöhe von 280 mm und einer Stufenbreite von 380 mm erleichtern den Zugang zum hinteren Teil der Kabine. Dort wurde eine neue Sitzbank mit einer Breite von 1700 mm und einer Sitzhöhe von 400 mm eingebaut, sodass eine Kopffreiheit von 950 mm realisiert werden konnte.

Agro Mover: Gesteigerte Effizienz in Land- und Forstwirtschaft

Ein Allround-Hochleistungsfahrzeug im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie in ergänzenden kommunalen Nutzungsbereichen ist der von Paul Nutzfahrzeuge konzipierte Agro Mover. Er ermöglicht die zeit- und kostensparende Kombination von Geräteapplikationen auf Acker oder Wiese mit Transporteinsätzen bis 80 km/h, ohne dass ein Umladen am Feldrand erforderlich wäre. Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 ist der Agro Mover auf Basis eines Mercedes-Benz Arocs 2051 AK in der zweiachsigen Version „Grounder“ ausgestellt und mit zwei wegweisenden Innovationen zu sehen: Ein leistungsstarkes Duo aus mechanischer Heckzapfwelle und hydraulischem Heckkraftheber erweitert die Einsatzbandbreite des Agro Mover künftig um den herstellerunabhängigen Betrieb schwerer Heckanbaugeräte. In Verbindung mit der eingebauten Load-Sensing-Hydraulik, neun Hydraulikanschlüssen am Heck und einem ISOBUS-Terminal ermöglicht dies den gleichzeitigen Betrieb von bis zu insgesamt fünf unterschiedlichen An- und Aufbaugeräten. Dies rückt den Agro Mover in die Nähe der hohen Kompetenz im Geräteeinsatz, die bislang Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Zug- und Arbeitsmaschinen vorbehalten war.

Die neue mechanische Heckzapfwelle erweitert das ohnehin schon breite Einsatzspektrum des Agro Mover um eine große Zahl zusätzlicher Applikationen in allen europäischen Klimazonen. Der Betrieb von Lade- und Silierwagen, Wassertanks, Feldspritzen, Futtermischern, Güllefässern sowie Holzhackern, Holzhäckslern und unterschiedlichsten Mäh-, Mulch-, Fräs- oder Winterdienstgeräten sind mit ihr problemlos möglich. Durch die mittige Anordnung am Heck in der „DreipunktStandard-Position“ kann jedes Anbaugerät ohne aufwendige Umrüstarbeiten sofort betrieben werden.

Um Anbaugeräte unterschiedlichster Art am Heck des Agro Mover ankuppeln und bewegen zu können, hat Paul Nutzfahrzeuge einen hydraulischen DreipunktHeckkraftheber entwickelt, der optimal auf das Gesamtfahrzeug abgestimmt ist. Bereits ohne Ballastierung entwickelt er eine Hubkraft bis zu 4,5 t . Ausballastiert mit einem 1500 kg schweren Frontgewicht stemmt der neue Heckkraftheber bis zu 7 t – das ist mehr als ausreichend für schwere Heckanbaugeräte und lässt die schonende Bodenbearbeitung mit Scheiben- oder Zinkenegge ebenso zu wie Einsätze mit Grubber und sogar mit Tiefengrubber. Das Premierenfahrzeug ist zudem mit einer Sattel- und einer höhenverstellbaren Kugelkopfkupplung, LED-Beleuchtung, einem 12-Volt-Spannungswandler am Heck, einem halbautomatischen ReifendruckregelSystem und Hochstollen-Terrareifen sowie einer Winterdienstplatte ausgerüstet.

Quelle: Paul Nutzfahrzeuge Gmb