5. März 2012, 00:00
Potenziale entdecken und weiter entwickeln
Verband richtet sich mit dem bekannten Label neu aus
Auch im 41. Jahr seines Bestehens hat das VDBUM-Großseminar in Braunlage/Harz nichts an seiner Attraktivität verloren. Die Rekordteilnehmerzahlen des letzten Jahres konnten fast wieder erreicht werden, die Stände im Foyer und auf den Außenflächen des Tagungshotels waren bereits lange vorher ausgebucht. Vier Tage lang werden nun wieder Themen aus den Bereichen Technik, Bauverfahren, Recht und Persönlichkeitsentwicklung diskutiert. Das diesjährige Seminar ist darüber hinaus der Startschuss für eine zeitgemäßere Positionierung des Verbandes.
„Der Kreis der Mitglieder öffnet sich stärker für alle am Bauprozess beteiligten Menschen“, bringt Peter Guttenberger, Vorsitzender des VDBUM, diese Neuausrichtung des Verbandes auf den Punkt. „Es war an der Zeit, dass sich der Verband für neue Zielgruppen der Baubranche und verwandte Branchen wie der Umwelttechnik, dem Garten- und Landschaftsbau, der mineralischen Baustoffindustrie sowie der Recyclingwirtschaft öffnet“, so Guttenberger weiter. Gleichzeitig müsse man sich den Herausforderungen der Elektrotechnik, dem Ressourcenmanagement und der Umwelt- und Energietechnik stellen.
Erneuerung der Namensgebung und des Erscheinungsbildes
Diese Neupositionierung wird sich auch in der Namensgebung und dem Erscheinungsbild niederschlagen, wobei die Marke VDBUM erhalten bleibt. Der Vorstand strebt an, den Verband künftig Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik zu nennen. Durch diese Neupositionierung wird der VDBUM weiter dem hohen Anspruch als Interessenvertretung in berufspolitischen und übergeordneten Organen gerecht. “Dabei ist es uns wichtig, dass sich die langjährigen sowie die neuen Mitglieder im erneuerten VDBUM wiederfinden und auch in Zukunft ihren Verband am Arbeitsplatz vertreten und stärken“, sagt Udo Kiesewalter, Geschäftsführer des Verbandes. Schließlich stünden die Mitglieder im Mittelpunkt aller Anstrengungen. “Es sind die Menschen, die Ideen hervorbringen, aus ihren Ideen Lösungen gestalten und daraus Produkte mit der hohen Verantwortung im Sinne von Nachhaltigkeit entwickeln”, betont Kiesewalter.
Sonderseminare bilden Schwerpunkt
Um diese Menschen geht es ganz besonders im Großseminar, das sich in diesem Jahr dem Themenkomplex „Bau, Umwelt, Maschine“ widmet. Im Sonderseminarblock „Umweltschutz durch moderne Motorentechnik“ erfahren die Teilnehmer alles Wissenswerte zum aktuellen Stand der Abgasgesetzgebung für On-Road- und vor allem für Off-Road-Fahrzeuge. Mit der Einführung der europäischen Emissionsstufe IIIb in diesem Jahr bzw. mit der ab 2014 gültigen Richtline Stufe IV sind die Baumaschinenhersteller gefordert, enormes Kapital und große Entwicklungskapazitäten einzusetzen, um die Motorentechnologie und deren Umfeld den neuen Normen anzupassen. Welche Technologien eignen sich hierbei wann und wo am besten? Mit welchen Folgen müssen die Anwender leben? Angesichts vieler offener Fragen schließt dieser Block mit einer Podiumsdiskussion.
Das zweite Sonderseminar Erd- und Straßenbau zeigt das breite Spektrum an Optimierungspotenzial im Erd- und Straßenbau auf. „Auf dem Weg in die Zukunft“, so der Titel des Sonderseminars, muss sich das Zusammenspiel von Mensch und Maschine, von Hard- und Software, müssen sich die Verfahrensabläufe und Baustellenprozesse weiter entwickeln.
Um aktuelle Bauprojekte, deren planerische Ausführung sowie besondere Herausforderungen an Partnerunternehmen geht es im Sonderseminar „Verantwortung im Ingenieurbau“. Dies wird an Projektbeispielen veranschaulicht. Die Arbeitssicherheit darf in diesem Seminar nicht fehlen, deshalb gibt ein Spezialist der zuständigen Berufsgenossenschaft Vorschläge für eine effektive Präventionsarbeit an die Hand.
Mitmachen ausdrücklich erwünscht
Was wäre das Großseminar ohne die vielen Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden in den Workshops, an den Ständen der Unternehmen im Foyer oder den Maschinenpräsentationen auf den Außenanlagen des Hotels?
Die IHA Akademie will die Teilnehmer mit praktischen Übungen in die Feinheiten des Loadsensings einführen und damit die Unterschiede eines lastdruckunabhängigen Systems (Loadsensing) zu einem lastdruckabhängigen darstellen.
Da es auch auf dem Bau heute nicht mehr ohne modernes Datenmanagement geht, zeigt Topcon in seinem Workshop zum Datenmanagement, wie man mit moderner Software Straßen für die Sanierung modelliert, um sie direkt aus den CAD-Daten zu fertigen.
Die Personaltrainerin Regina Wagner schließlich spricht mit ihrem Workshop nicht nur den Verstand, sondern auch Herz und Gefühle an, wenn sie die Teilnehmer dafür sensibilisiert, trotz aller Anstrengungen im Berufsalltag das wertschätzende Miteinander zu üben.
Gastredner erweitern den Blickwinkel
Es ist zur guten Tradition geworden, durch die Vorträge von Gastrednern den Blick für größere Zusammenhänge zu schärfen. Stefan Wirtgen, Geschäftsführer Gesellschafter der Wirtgen-Gruppe, wird in der Eröffnungsrede einiges zum Spannungsfeld Unternehmen, Wirtschaft, Politik und Globalisierung sagen.
In eine ähnliche Richtung geht der Vortrag von Klaus von Dohnanyi, ehemaliger Erster Bürgermeister von Hamburg und ausgewiesener Wirtschaftsfachmann. Er blickt kritisch auf aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen in Deutschland und Europa.
Unter dem Titel „Neue Bürgerlichkeit – die Macht der sozialen Netzwerke" spricht Professor Norbert Bolz von der Technischen Universität Berlin über einen neuen Geist des Kapitalismus, der über die Macht der sozialen Netzwerke für einen sorgenden Sozialkapitalismus sorge.
Das Freitagnachmittag-Programm sieht zunächst einen Vortrag von Rechtsanwalt Martin Schönbeck von der DB ProjektBau GmbH vor. Er erläutert 21 Gründe für das Bahnbauprojekt Stuttgart 21, das die Stadt für die Zukunft stärken und durch Innovationen und Investitionen neue Akzente setzen soll.
Die vielzitierten Softskills stehen anschließend im Mittelpunkt der beiden Management-Coaches Johann Beck und Michael Letter. Johann Beck erläutert zunächst, wie man unterschiedliche Menschentypen erkennen und die eigene Kommunikation dementsprechend anpassen kann. Michael Letter schließlich gibt Tipps, wie man mit Stress im Berufsalltag umgehen muss, damit aus Stress kein Burn-out wird.
Diese „entspannteren“ Vorträge sind die ideale Überleitung zum traditionellen Freitagabend-Programm.
Der Samstag ist wie immer der Mitgliederversammlung sowie dem VDBUM-Jahresball am Abend vorbehalten.
Quelle: MK Medien Kommunikation; VDBUM