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„Sold“: Das Höchstgebot zählt

Bis etwa 7.00 Uhr ist es an diesem 2. Juni noch ruhig auf dem Auktionsgelände von Ritchie Bros. in Meppen, auf dem in den vergangenen drei Monaten insgesamt mehr als 1.200 Maschinen und Geräte zur Versteigerung angeliefert wurden. Dann kommen bereits die ersten Interessenten und schauen sich noch einmal um. An den drei Tagen zuvor bestand sogar die Möglichkeit, Maschinen auf dem Gelände Probe zu fahren. Um 8.00 Uhr ist dann Greg Rollo bereits zum ersten Mal für heute am Mikrophon: Der erfahrene Auktionator, einer von vier Fachleuten aus Kanada, auf die Ritchie Bros. Auctioneers bei den Auktionen in Meppen und an anderen Standorten in Europa zurückgreifen, macht einen abschließenden Soundcheck und lässt dabei zum ersten Mal den auktionstypischen „Singsang“ hören. Diese Melodie der mit hoher Geschwindigkeit vorgetragenen Gebote beherrscht augenscheinlich niemand so gut wie die Auktionatoren aus den USA und Kanada.

Um 9.01 Uhr ist das erste Los verkauft

Ab 9.00 Uhr geht es im Minutentakt Schlag auf Schlag. Den Anfang machen kleine Maschinen wie etwa Aufsitzrasenmäher und Kommunalfahrzeuge. In der Regel dauert es keine 60 Sekunden, bis das höchste Gebot erreicht und die Maschine verkauft ist. Dabei geht es bei den kleinen Maschinen in Schritten von 100 bis 200 Euro nach oben; bei den großen und hochwertigen Maschinen können das durchaus auch 10.000 € Schritte sein. Die sogenannten „Bid Catcher“ beobachten dabei die Tribüne mit den potenziellen Käufern und registrieren jedes Gebot, das dann über Zuruf und Handzeichen auch für den Auktionator erkennbar wird. Auch wenn die Auktion in englischer Sprache erfolgt – nicht zuletzt deshalb, weil rund 50 Prozent der Bieter online und vielfach aus dem Ausland teilnehmen: große Monitore mit den gebotenen und aufgerufenen Preisen sowie Infos zu der betreffenden Losnummer machen die Auktionen zu einem zwar spannenden, aber auch völlig transparenten Vorgang.

„Über die Rampe“ zum Käufer

Die ersten 290 Lose fahren über die sogenannte Rampe an der Auktionshalle vor. Die folgenden 110 Lose sind Anbaugeräte, die heute nicht vorgeführt, sondern in der Versteigerungshalle nur über Fotos gezeigt und verkauft werden. Bei allen Verkaufsobjekten gilt aber, dass detaillierte Informationen dazu bereits vorab im Internet und im Bieterkatalog verfügbar sind und alle Maschinen an den drei Tagen zuvor auf dem Gelände begutachtet werden können. 484 registrierte Bieter und damit 41 % der heutigen Teilnehmer verfolgen die Auktion vor Ort, weitere 616 registrierte Bieter nehmen online teil. Aus insgesamt 26 Ländern kommen die potenziellen Käufer, die meisten in abnehmender Reihenfolge aus Deutschland, den Niederlanden, Polen, Österreich, Belarus und Spanien. Die weiteste Reise tritt allerdings demnächst ein John Deere an, der von einem Bieter auf den Philippinen erworben wurde.

Keine Schnäppchen – aber große Spanne „von bis“

Meist sind nur rund zehn Prozent der zum Verkauf stehenden Maschinen und Geräte Neuware, 90 Prozent sind gebraucht. Die Spanne der erzielten Preise reicht an diesem Tag von wenigen Hundert Euro bei kleinen Maschinen bis zu 160.000 Euro; zu diesem Nettopreis, auf den jeweils die Servicegebühr des Auktionshauses und die Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden, geht am heutigen Tag ein New Holland CR9090SCR Mähdrescher aus 2012 „über die Theke“. Ein Spezifikum bei den Auktionen von Ritchie Bros., dem größten Auktionshaus für Landtechnik, Baumaschinen und LKW weltweit: Die Auktionen sind uneingeschränkt, das heißt, es gibt keine Mindestpreise. Der jeweils Meistbietende erhält den Zuschlag. Am Ende dieses Auktionstages haben deshalb alle 400 angebotenen Maschinen den Besitzer gewechselt und sind etwa im Verhältnis 50 : 50 an Endnutzer und Händler gegangen. Bis zur Abholung nach Überweisung des Kaufpreises wird das Gelände nun für wenige Tage etwas ruhiger – bevor dann bereits wieder die Maschinen für die nächste Versteigerung angeliefert werden, die am 16. und 17. November in Meppen stattfinden wird.

„Unsere Auktionen bieten Käufern wie Verkäufern gleichermaßen Vorteile“, erläutert Maximilian Wegemann, Regional Sales Manager bei Richtie Bros. in Meppen. Kaufinteressenten finden hier ein breites Angebot, gute Vergleichsmöglichkeiten und eine sehr gute Orientierung am Markt, und für die Verkäufer zählt der sichere, am Marktwert orientierte Verkauf ohne eigenen Zeitaufwand. Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre zeigt, dass Verkäufer wie Käufer diese Vorteile gerade auch hier an unserem Standort in Meppen zunehmend erkennen und nutzen.“

Quelle: RITCHIE BROS