4. Oktober 2017, 10:20
• Spezialfahrzeug mit dualer Nutzungsmöglichkeit: prädestiniert für den Transport schwerer Baumaschinen und Container
• Unimog mit Hinterachs-Zusatzlenkung für Einsätze bei Kommune und Freileitungsbau in schwierigem Gelände und in Gebirgsregionen
• Ausstellungsflächen: Stand E 420 in Halle 4 (dm-arena) und Treffpunkt Kommunal auf dem Freigelände der NUFAM 2017
Auf der NUFAM 2017 vom 28.09. - 01.10.2017 in Karlsruhe präsentiert die Paul Nutzfahrzeuge GmbH zwei herausragende Beispiele aus ihrem breit gefächerten Programm individueller und praxisorientierter Sonderfahrzeug-Lösungen. Ein völlig neues und besonders vielseitig einsetzbares Baumaschinen-Transportfahrzeug stellen die Um- und Aufbauexperten aus Vilshofen-Albersdorf auf ihrem Ausstellungsstand E 420 in der Halle 4 (dm-arena) vor. Außergewöhnlich macht es die zusätzliche Nutzungsmöglichkeit als Abrollkipper für den Transport von Containern.
Mit einem Mercedes-Benz Unimog ist außerdem ein äußerst wendiges Fahrzeug auf dem Treffpunkt Kommunal, der sogenannten „Kommunalmeile“ des NUFAMFreigeländes, zu sehen. Der Unimog U 530 ist von Paul Nutzfahrzeuge mit einer elektrohydraulischen Hinterachs-Zusatzlenkung ausgerüstet worden. Durch den Einbau der zusätzlichen Lenkmöglichkeit ist dieses Fahrzeug auch bei Einsätzen unter beengten Platzverhältnissen stets sicher manövrierbar, beispielsweise in Altund Innenstädten oder auf schmalen Passstraßen und engen Baustellen.
Sogar Kettenbagger reisen sicher und komfortabel
Der Bagger-Spezialist EMB Baumaschinen aus dem bayerischen Neukirchen vorm Wald verkauft und vermietet hochwertige Baumaschinen im gesamten süddeutschen Raum. Für diesen Zweck hat der Großhändler für neue und gebrauchte Bagger, Radlader und andere Erdbewegungsmaschinen bei Paul Nutzfahrzeuge den Umbau eines graphitgrauen Alleskönner-Transportfahrzeugs mit niedriger Ladehöhe in Auftrag gegeben, das dank gewichtssparender Umbaumaßnahmen bei zugleich hoher Tragfähigkeit und optimaler Gewichtsverteilung auf vier Achsen auch große und schwere Kettenbagger sicher auf der Straße zum Kunden oder zum Einsatzort befördern kann. Doch nicht nur das: Mit dem Fahrzeug sollten parallel auch Container transportiert werden können.
In enger Zusammenarbeit mit EMB ist bei Paul Nutzfahrzeuge dieses neue, außergewöhnliche und extrem vielseitige Fahrzeugkonzept realisiert worden, das erstmals auf der NUFAM 2017 zu sehen ist. Zu seinen Highlights zählen die aus Gewichtsgründen abnehmbare, hydraulisch verschiebbare und automatisch verriegelnde Auffahrrampe am Fahrzeugheck sowie die Vorrüstung für den Aufbau einer Wechselbrücke und den Betrieb eines Hakengeräts. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit zu einer parallelen Nutzung des Fahrzeugs als Abrollkipper.
Basisdaten zum Trägerfahrzeug Mercedes-Benz Actros
Als Basisfahrzeug ist ein vierachsiger Fernverkehrs-Lkw Actros 3243 L 8x2/6 von Mercedes-Benz mit je einer liftbaren Vor- und Nachlaufachse hinten, Ladepritsche, 32 t zulässigem Gesamtgewicht und 18,68 t Nutzlast, einem technischen Radstand von 5200 mm und einer luftgefederten gekröpften Vorderachse mit einer Tragfähigkeit von 8,0 t gewählt worden. Die ebenfalls luftgefederte Hypoid-Hinterachse kann 11,5 t schultern. Im Heckbereich des Fahrzeugs können die Vorlauf-Liftachse sowie die Nachlauf-Liftachse in beladenem Zustand jeweils mit zusätzlichen 7,5 t belastet werden. Die erste, zweite und vierte Achse sind gelenkt. Beim Fahrerhaus fiel die Entscheidung auf das stahlgefederte L-Fahrerhaus ClassicSpace mit einer Höhe von 2,30 m und dem niedrig bauenden 170-mm-Motortunnel.
Die Ausstattung ab Werk umfasst darüber hinaus das Getriebe Mercedes PowerShift 3, Predictive Powertrain Control (PPS) sowie ein elektrohydraulisches Lenksystem. Der Antrieb erfolgt durch die zweite Generation des durchzugsstarken Euro-6-Reihensechszylinders OM 470, der 315 kW (428 PS) bei 2100 Nm leistet und damit die erforderliche Traktion für den Transport schwerer Lasten auf die Straße bringt.
Umbau zum leistungsstarken Baumaschinen-Transportfahrzeug
Paul Nutzfahrzeuge hat dieses Basisfahrzeug zu einem leistungsstarken Transportfahrzeug für schwergewichtige Baumaschinen wie Bagger und Radlader im Gewichtssegment bis 18 t umgebaut. Aufgrund des hohen Gewichts der zu transportierenden Maschinen ist es auf hohe Nutzlasten ausgelegt, während seine Pritsche zur Eigengewichtsreduktion zugleich mit gewichtssparenden Elementen und der Möglichkeit zum Aufbau einer Abrollbrücke ausgestattet ist.
Der gesamte Lkw-Pritschenaufbau mit nur 100 mm Höhe und einer Länge von 8720 mm, gemessen bis zur Hinterkante des Fahrzeugs, ist zunächst mit einem Riffelblechboden ausgelegt und mit einer zusätzlichen Stahlvorderwand verstärkt worden. Eingebaut wurden vor und hinter der Vorlaufachse je zwei Radmuldenpaare mit einer Tiefe von jeweils 95 mm. In Kombination mit Reifen der Dimension 355/50 R 22,5 an der ersten und zweiten Achse bzw. 315/60 R 22,5 an der dritten und vierten Achse ist es Paul Nutzfahrzeuge gelungen, die Ladehöhe auf 935 mm abzusenken. Dadurch kann auch beim Transport großvolumiger Baumaschinen mit bis zu drei Metern Höhe eine Fahrzeug-Gesamthöhe unterhalb der Vier-Meter-Höhenbeschränkungsgrenze eingehalten werden. Damit ist eine sichere Durchquerung von Brücken, Hofeinfahrten und Toren gewährleistet.
Gewicht und Zeit sparen: Auffahrrampe abnehmbar
Die abnehmbare hydraulische Auffahrrampe am Fahrzeugheck ist mit einer hydraulischen Schnellverriegelung gesichert. Zudem verfügt sie über eine hydraulische Verschiebeeinrichtung und hydraulische Stützfüße. Sogar in waagerechter Transportstellung ist das Plateau der Laderampe noch mit maximal 1000 kg bzw. 1000 daN belastbar.
Durch die Ausrüstung mit der Schnellverriegelung ist die Auffahrrampe sicher befestigt und zugleich auch ohne großen Zeitaufwand mit wenigen Handgriffen auf- bzw. abnehmbar. Bei fehlendem Bedarf lässt sie sich entfernen, um einerseits die Nutzlast zu erhöhen und andererseits − beim Betrieb als Wechselbrücken-Transportfahrzeug − die Funktion des Hakengeräts zu gewährleisten. Die Verriegelung der Rampenzylinder erfolgt automatisch. Die mit dem Fahrzeug transportierten Maschinen und Container müssen daher während des Transports nicht zusätzlich noch aufwendig über Ketten gesichert werden. Sämtliche Fahrund Verriegelungsstellungen können elektrisch vom Fahrerplatz aus abgefragt werden; dies sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Kompatibilität mit dem Aufbau einer Abroller-Wechselbrücke erweitert das Einsatzspektrum
Wird der Lkw nicht für den Baumaschinentransport genutzt, kann auf dem Lkw-Rahmen ein separater Abrollrahmen montiert werden. Installiert wurden von Paul Nutzfahrzeuge die Vorrüstungen für den Aufbau einer solchen Wechselbrücke. Dadurch entsteht die zusätzliche Nutzungsmöglichkeit des Lkw als Abrollkipper, indem − alternativ zum Transport eines Baggers oder Radladers auf der Plattform − auch das Aufnehmen eines Frachtcontainers zum Abtransport von Abraum oder Schüttgut möglich ist. EMB transportiert mit diesem Fahrzeug beispielsweise auch Bürocontainer zu Ausstellungen und Messen.
Die an Bord des Lkw vorhandene Hydraulikanlage mit einer Pumpleistung von 80 Litern pro Minute dient zum Betrieb eines Hakengeräts, das im EMBMaschinenpark bereits vorhanden war und am neuen Lkw über Twistlock-Verriegelungen sicher auf der Ladepritsche montiert wird.
Als Solofahrzeug darf der Actros-Lkw 32 t Gesamtgewicht auf die Waage bringen. In Kombination mit einem Anhänger ist mit Ausnahmegenehmigung ein Gesamtzuggewicht von bis zu insgesamt 44 t möglich. Ein Zusatztank zum Mitführen von 240 Litern Dieselkraftstoff ist ebenfalls in Vilshofen-Albersdorf eingebaut worden. Für den kompletten Fahrzeugaufbau hat Paul Nutzfahrzeuge hochfesten Stahl der Güteklasse S 500 verwendet und feuerverzinkt. Dadurch ist der Aufbau bestmöglich vor Korrosion geschützt.
Hinterachs-Zusatzlenkung für den Unimog U 530 erhöht Wendigkeit und erleichtert Rangiermanöver
Auf der „Kommunalmeile“ des NUFAM-Freigeländes stellt Paul Nutzfahrzeuge einen zweiachsigen Mercedes-Benz Unimog U 530 mit einer Euro-6-Motorleistung von 220 kW/299 PS vor, der für den Freileitungsbau konzipiert worden ist. Der Einbau einer elektrohydraulischen Zusatzlenkung für die Hinterachse erhöht die Wendigkeit des Allrad-Geräteträgers beim Rangieren auf- und abseits der Straße beträchtlich. Dieser Vorteil kommt beim ausgestellten U 530 besonders zum Tragen, da seine Einsätze unter anderem auch auf schmalen Passstraßen in Gebirgsregionen erfolgen. Die Zusatzlenkung erleichtert zugleich auch das sichere und punktgenaue Manövrieren in Alt- und Innenstädten oder auf engen Baustellen. Kurz gesagt, mit der Hinterachs-Zusatzlenkung ist der U 530 überall dort in seinem Element, wo engste Wendekreise gefordert sind.
Mit seinem Radstand von 3900 mm liegt der Wendekreis des ausgestellten Unimog-llradfahrzeugs bei lediglich rund 12 Metern. Eine Tragfähigkeit von 7,5 t an der Vorder- und 8,5 t an der Hinterachse erlaubt in Kommunen wie auch in der Bauwirtschaft den gleichzeitigen Anbau, Aufbau und Betrieb von bis zu vier unterschiedlichen Geräten. Dies steigert den Ganzjahresnutzen erheblich: In diesem speziellen Fall erfolgt der Einsatz im Sommerdienst beispielsweise mit einer Kehrmaschinen-Ausrüstung, im Winterdienst mit Schneeräumgeräten wie Schneepflug und Schneefräse. Die für den effizienten Gerätebetrieb nötigen Vorrüstungen, beispielsweise die Ausstattung mit einer Schneepflugentlastung, sind bereits von Mercedes-Benz durchgeführt worden.
Die Auswahl der je nach Einsatz geforderten Lenkungsart − möglich sind Allradlenkung, Diagonallenkung („Hundegang“) oder manuelle Lenkung − erfolgt über das ebenfalls von Paul Nutzfahrzeuge installierte Bedienterminal im Fahrerhaus. Mit dem Einbau von Lenkhydraulik plus Lenkelektronik für die Hinterachse wird diese zu einer voll funktionsfähigen Allradlenkung erweitert. Ab einer Fahrgeschwindigkeit von 20 km/h wird automatisch die Lenksperre eingelegt und somit der Geradeauslauf der Hinterachse sichergestellt.
Die manuelle Lenkung ermöglicht es, die Hinterachse separat und völlig unabhängig vom Lenkeinschlag der Vorderachse zu lenken. Diese Lenkungsart ist ausschließlich als Rangierhilfe vorgesehen und funktioniert nur bis zum Erreichen einer Geschwindigkeit von maximal 10 km/h.
Gleiches gilt auch für die Diagonallenkung: Ist sie eingelegt, folgt die Hinterachse im Geschwindigkeitsbereich unter 10 km/h automatisch der Lenkrichtung, die über die Vorderachse vorgegeben wird. Werden alle Achsen in der gleichen Richtung gelenkt, ist das Fahrzeug nahezu parallel seitlich versetzbar. Dies ermöglicht besonders in steilen Hanglagen und bei Schneeräumarbeiten einen sicheren Arbeitsprozess.
Auf der „Kommunalmeile“ der NUFAM 2017 stellt Paul Nutzfahrzeuge einen zweiachsigen Mercedes-Benz Unimog U 530 mit einer Euro-6-Motorleistung von 220 kW/299 PS vor, der für den Freileitungsbau konzipiert worden ist. Ein vergleichbares Fahrzeug ist auf den beiden Fotos unten zu sehen. Durch den Einbau einer elektrohydraulischen Zusatzlenkung für die Hinterachse erhöht die Paul Nutzfahrzeuge GmbH die Wendigkeit des Allrad-Geräteträgers beim Rangieren aufund abseits der Straße beträchtlich. Möglich sind Allradlenkung, Diagonallenkung („Hundegang“) oder manuelle Lenkung.
Quelle: Paul Nutzfahrzeuge GmbH