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USETEC 2013: Weltmesse für Gebraucht-Technik im Zeichen weltweiten Aufschwungs

Vom 22. bis 24. April 2013 findet in Köln wieder die USETEC statt. Auf der Weltmesse für Gebrauchttechnologie präsentieren rund 400 Aussteller ihre Angebote für alle produzierenden Branchen. Die Organisatoren, Hess GmbH und Koelnmesse, rechnen in diesem Jahr mit einem starken Besucherandrang aus über 100 Ländern, vor allem aus den Emerging Markets. Das hängt unter anderem mit der wirtschaftlichen Erholung in osteuropäischen Ländern wie Russland, Ukraine oder Belarus zusammen.
 
Desweiteren ist in vielen Regionen Afrikas ein kräftiger Aufschwung spürbar. Nicht zuletzt deshalb haben sich zur USETEC 2013 zahlreiche Delegationen vom afrikanischen Kontinent angesagt. „Aus Nigeria wird beispielsweise eine 44-köpfige, hochrangige Wirtschaftsdelegation mit Ministern, Gouverneuren und anderen Mitgliedern von Regionalregierungen erwartet“, sagt Veranstalter Florian Hess. „Auch in anderen afrikanischen Ländern wie Tansania, Kongo oder Äthiopien stößt unsere Messe auf größeres Interesse.“
 
Impulse durch Infrastrukturprojekte
Ähnliche Beobachtungen machen die Partnerorganisationen der USETEC. Der Bundesverband des Deutschen Exporthandels (BDEx), Berlin, rechnet für 2013 bei den Gebrauchtmaschinenexporten mit einem Wachstum von über fünf Prozent. Nachfrageimpulse sieht der Verband vor allem aus den aufstrebenden Ländern in Asien, Südamerika und Afrika. „Insbesondere die Staaten Westafrikas profitieren vom Rohstoffboom und investieren kräftig in Verkehrsinfrastruktur“, verweist BDEx-Geschäftsführer Jens Nagel auf den Straßenbau und den Bau oder Ausbau von Häfen und Flughäfen. „Davon kann auch der Export gebrauchter Baumaschinen profitieren.“ In Lateinamerika gilt das Gleiche vor allem für Peru und Chile. „Und in Asien wird Myanmar zunehmend interessant“, stellt Nagel fest. „Das Land öffnet sich mit schnellen Schritten für die Marktwirtschaft und hat alle Chancen, zum neuen asiatischen Tigerstaat zu werden – mit ebenfalls erheblichem Nachholbedarf bei Bau und Infrastrukturinvestitionen.“ Von den asiatischen Ländern ganz besonders ins Blickfeld gerät Indonesien, so der BDEx. Dazu passt, dass die USETEC-Veranstalter erstmals Werbung in Indonesien betreiben, über Medienpartner und über die Außenhandelskammer. Außerdem ist Indonesien das Partnerland der in unmittelbarer zeitlicher Nähe zuvor stattfindenden bauma 2013. Dadurch sind verstärkt Besucher aus Indonesien und anderswo zu erwarten, die eine kombinierte Messereise zu USETEC und bauma antreten.
 
Der Fachverband des Maschinen- und Werkzeug-Großhandels (FDM), Bonn, ist auch guter Dinge. „Die allermeisten Firmen aus unserer Fachgruppe Gebrauchtmaschinen blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2012 zurück“, stellt FDM-Geschäftsführer Kurt Radermacher fest. „Auch wenn sich dieses hohe Niveau zur Jahreswende wieder etwas nivelliert hat, sind die konjunkturellen Rahmenbedingungen weltweit doch sehr gut." Der Investitionsbedarf ist nach wie vor vorhanden: „Von daher sehen unsere ausstellenden Mitgliedsfirmen der USETEC wieder mit freudigen Erwartungen entgegen.“ Darüber hinaus hat der FDM als fachlicher Träger der Messe mittlerweile auch aus anderen Segmenten gebrauchter Technik diverse Anfragen erhalten. „Dieses Interesse zeigt, dass die USETEC und das immer enger zusammen wachsende Netzwerk der ausstellenden Firmen eine große Beachtung innerhalb der Branche erfahren“, so Radermacher. Auf Dauer könnten sich beim anspruchsvollen Handel mit Gebrauchttechnologie nur Firmen behaupten, die sich der großen Internationalität dieses Marktes stellen. Dazu gehöre heutzutage ein seriöser Internetauftritt, wie ihn sich die Lager haltenden Gebrauchtmaschinenhändler innerhalb des FDM bereits vor 13 Jahren mit MachineStock.com selbst schufen. Und natürlich die Präsenz auf der USETEC: „Denn das persönliche Kennenlernen und der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen“, fasst der Verbandsgeschäftsführer die Erfahrungen und Entwicklungen der letzten fast 30 Jahre zusammen. Diese Expertise wird weitergegeben: Am ersten Messetag lädt der FDM auch Handelshäuser aus anderen Marktsegmenten zu einer Informationsveranstaltung rund um „die Gebrauchte“ ein.
 
Zusätzliche Kunden erschließen
Auch aufgrund der Nachfrage aus den zukünftigen Wirtschaftsgroßmächten des 21. Jahrhunderts kommt der Gebrauchtmaschinenmesse USETEC eine ganz besondere Funktion zu – wie das Beispiel eines renommierten Herstellers zeigt. „Hier können wir als Aussteller zusätzliche Kundenkreise erschließen“, erklärt Thomas Trump. „Diese Kontakte würden wir sonst so nicht bekommen“, betont der Geschäftsführer von DMG Gebrauchtmaschinen in Geretsried, dem zur Servicesparte des Gildemeister-Konzerns gehörenden Unternehmen. „Denn die zur USETEC kommenden Interessenten aus den BRIC-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China – fragen normalerweise nicht bei einem großen Konzern an.“ Gerade vor dem Hintergrund dieses Käuferpotenzials erwartet Trump eine erfolgreiche Messe in Köln, die für DMG Gebrauchtmaschinen im Zeichen eines Jubiläums steht: Vor 20 Jahren wurde das Unternehmen gegründet. Seitdem hat sich die Nachfrage deutlich breiter aufgestellt. Gingen früher vor allem große Maschinen ins Ausland, sind es längst genauso Standardmaschinen. Sowohl Kleinstbetriebe als auch Weltkonzerne nutzen die Gebrauchttechnologie – letztere nicht zuletzt zur Abarbeitung von Auftragsspitzen.
 
Es gibt bei den auf der USETEC vertretenen Herstellern noch ein weiteres „rundes“ Datum: Vor zehn Jahren startete die Joseph Vögele AG, der Weltmarktführer für Straßenfertiger, aktiv mit dem 
Gebrauchtmaschinengeschäft. Bis heute ist die Zahl der verkauften Gebrauchtmaschinen um das Zweieinhalbfache gestiegen: von 60 auf mittlerweile über 150 Maschinen pro Jahr. Mit der gewachsenen Zahl der Verkäufe hat sich auch die Nachfrage erweitert. „Früher haben wir die Gebrauchtmaschinen überwiegend nach Deutschland und in die Nachbarländer verkauft“, erinnert sich Thomas Nessel. „Mittlerweile stehen die weltweiten Märkte im Fokus.“ Der Leiter des Gebrauchtmaschinenvertriebs bei Vögele in Ludwigshafen begründet den erweiterten Radius mit verbesserten internationalen Kommunikationsmöglichkeiten durch das Internet. Dadurch werden Verhandlungen inzwischen immer häufiger per E-Mail geführt. Außerdem können sich die potenziellen Käufer auf der Vögele-Website umfassend informieren – eine Option, die große Resonanz findet: „Über das Internet gehen bei uns täglich bis zu zehn Anfragen nach Gebrauchtmaschinen ein.“
 
Neueste Technik, trotzdem bezahlbar
Auch die ETM Meuser Maschinen GmbH stellt auf der USETEC 2013 aus. Schon seit fast 90 Jahren produziert das Unternehmen aus dem hessischen Gründau konventionelle Drehmaschinen. Mittlerweile sind weltweit rund 50.000 Leit- und Zugspindeldrehmaschinen im Einsatz, meist in der Einzel- und Kleinserienfertigung. „Inzwischen bieten wir aber nicht nur Neumaschinen an“, erzählt Heike Wehmeyer. „Sondern auch generalüberholte Gebrauchte“, so die Meuser-Geschäftsführerin. „In den letzten Jahren hat das Interesse an Gebrauchtmaschinen stark zugenommen.“ Diese Maschinen sollen auf dem neuesten Stand der Technik sein – und trotzdem bezahlbar. „Viele erwarten eine robuste Konstruktion und hohe Präzision“, betont Wehmeyer. Generalüberholte Drehmaschinen von Meuser entsprechen dieser Vorstellung. Daher sind sie eine sehr beliebte Alternative zur preisgünstigen Maschine aus dem Ausland oder zur teuren Neumaschine. „Sie werden in zahlreichen Berufsschulen und Ausbildungswerkstätten verwendet.“ Auch in Großbetrieben mit Einzelfertigung und in Reparaturbetrieben wie in Schiffswerften kommen sie zum Einsatz.
 
Dass sich die Beteiligung als Aussteller auf der USETEC in klingender Münze auszahlt, beweist das Beispiel von Makutec. Anfang des Jahres hat der Gebrauchtmaschinenanbieter gleich vier komplettüberholte 
Arburg-Spritzgießmaschinen nach Litauen geliefert. „Der Kontakt mit dem Käufer ist auf der letztjährigen USETEC entstanden“, freut sich Sabine Lenau-Weilberg. „Dort hat er an unserem Stand eine Maschine in Aktion gesehen“, berichtet die zukünftige Geschäftsführerin des Ausstellers aus Straßenhaus im Westerwald, der 2013 sein 25-jähriges Bestehen feiert. Die Strategie, auf der USETEC (und auf der Vorgängermesse Resale) etwas „livehaftig“ zu produzieren, verfolgt Makutec schon seit vielen Jahren. Dafür wird jedes Mal eigens eine Maschine überholt und mit entsprechendem Werkzeug ausgestattet. „2012 haben wir Gartenschaufeln hergestellt“, blickt Sabine Lenau-Weilberg zurück. Solche Aktionen ziehen die Leute an: „Sie können sich außerdem davon überzeugen, dass die Maschine einwandfrei funktioniert.“
 
Aussteller sind optimistisch
Von erfolgreichen Geschäften auf der USETEC berichtet ebenso der Aussteller Josef Hammer Fleischerei- und Großküchentechnik aus dem niedersächsischen Dorfmark. Entsprechend optimistische Erwartungen hat der Anbieter für die aktuelle Messeausgabe, wo er wieder das ganze Spektrum für die Schlachter präsentieren wird. „Die letzten Messebeteiligungen sind für uns gut gelaufen“, resümiert Cord-Henning Heins. „Wir konnten Geschäfte auf der Messe und im Nachgang tätigen“, so der Verantwortliche für den Verkauf. „Unsere Abnehmer stammten aus Russland, Belarus, der Ukraine und Kasachstan.“ Diese Kunden kamen überwiegend aus größeren Fleischereibetrieben, die das dreifache Volumen – verglichen mit einem herkömmlichen Handwerksbetrieb – verarbeiten. „Fleischereimaschinen Made in Germany sind gefragt“, stellt Heins immer wieder fest. „Gebrauchte deutsche Marken werden neuen ausländischen Produkten oft vorgezogen.“
 
Bei den Verantwortlichen der USETEC sind im Vorfeld der Messe weitere Anfragen nach Gebrauchtmaschinen aus dem Nahrungsmittelbereich eingegangen. „Wir benötigen komplette Produktionsanlagen zur Herstellung von Schokolade“, beschreibt Khaled Mostafa Ebeid von Ebeid 
International aus der ägyptischen Millionenstadt Gizeh. Auch nach Energietechnik wird gesucht, unter anderem von Haaris Mahmood aus Lahore in Pakistan. Mehr Einkäufer werden aus dem Nachbarland Indien 
erwartet, wo Metallbearbeitungsmaschinen, Robotik und Automation hoch im Kurs stehen. Auch eine Anlage zur Porzellan- und Keramikproduktion ist auf dem Subkontinent gefragt. In Indien beginnt das neue Geschäftsjahr im April und dadurch stehen dann wieder Investitionsbudgets zur Verfügung. Die ausländischen Besucher reisen entweder individuell oder in Gruppen zur USETEC nach Köln. So haben sich Delegationen aus Sri Lanka, Iran, Irak, Jordanien und Ägypten angesagt. Aus den Balkanländern wird eine 40-köpfige Einkäufergruppe mit Schwerpunkt Bulgarien erwartet, vermittelt durch das Mittelstandsbüro Sofia. Durch die intensive und gezielte Werbung des USETEC-Partners Real Fuarcilik ist sehr starkes Interesse von angehenden türkischen Messebesuchern spürbar.
 
Die USETEC 2013 beginnt einen Tag nach dem Ende der bauma/München. Sie findet vom Montag, 22. bis Mittwoch, 24. April 2013 auf dem Messegelände in Köln statt. Das Angebot der USETEC umfasst gebrauchte Maschinen und Anlagen für alle Branchen und Industriezweige. Weitere Informationen unter www.usetec.com.
 
Florian Hess 
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