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Vom Westen in den Osten

Christof Voß und Andreas Osters machen sich von Osnabrück nach Brandenburg auf, um eines der größten Lohnunternehmen Deutschlands aufzubauen

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"Ehrlich gesagt haben wir schon als kleine Jungs gern mit großen Maschinen gespielt." Mit diesem Satz beginnt die Firmenpräsentation von Osters & Voß. Und dass die Aussage stimmt, daran lässt Christof Voß keinen Zweifel. Gemeinsam mit seinem gleichaltrigen Freund Andreas Osters hat sich der 47-Jährige nämlich einen Traum erfüllt: ein eigenes landwirtschaftliches Lohnunternehmen mit großen Maschinen zu gründen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Osters & Voß ist heute eines der größten landwirtschaftlichen Lohnunternehmen Deutschlands - mit rund 200 fest angestellten Mitarbeitern.

Nach der politischen Wende 1989 in Deutschland nutzen sie die Chance, um "rüberzumachen", wie es damals heißt. Allerdings in die andere Richtung. Andreas Osters und Christof Voß leben nämlich in der Nähe von Osnabrück. Sie lernen sich kennen, als sie beim Landmaschinenhersteller Strautmann & Söhne in Bad Laer eine Ausbildung machen. 1988 lernen sie aus, 1989 kommt die Wende. "Wir waren viel im Osten unterwegs, um die Produkte der Firma Strautmann bekannt zu machen", sagt Christof Voß rückblickend. Bei ihren Touren und Aufenthalten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen kommen sie eines Tages auf die Idee "Lohnunternehmen - das müsste doch funktionieren.

" Mit einer klassischen Existenzgründung geht es im März 1991 los. Damals hatten sie im wahrsten Sinne des Wortes nichts. Kein Land, kein Kapital, keinen Hof, nicht einmal Verwandtschaft im Osten. "Bis zur Wende war ich auch nicht einmal in Ostdeutschland gewesen, nicht einmal in Berlin. Die DDR kannte ich nur aus der Tagesschau", sagt Christof Voß. Sie pachten einen Hof in Groß Welle und verlegen auch ihren Wohnsitz in den Landkreis Prignitz/Brandenburg. Dort finden sie, was sie brauchen: Kunden. "Wenn ich keine Kunden habe, habe ich keine Aufträge. Ohne Aufträge habe ich keinen Umsatz, und ohne Umsatz gibt es keinen Gewinn. Das ist das ganze Geheimnis von wirtschaftlichem Erfolg", fasst Christof Voß das Fach Betriebswirtschaft zusammen.

Mit ihrer Idee, ihrem technischen Fachwissen, ihrer Persönlichkeit und ihrer Präsenz etablieren sich Andreas Osters und Christof Voß schnell im Osten und bauen ihr Unternehmen nach und nach zu einer Unternehmung aus. Neben den landwirtschaftlichen Dienstleistungen gibt es die Bereiche Klärschlammverwertung, Transportdienstleistungen und Dienstleistungen rund um Biogasanlagen, von denen sie auch selbst welche betreiben. Für die Geschäftsbereiche gibt es eigene Geschäftsführer. Der Maschinenpark umfasst rund 100 Schlepper, 34 Lastkraftwagen, 16 Mähdrescher, 15 Häcksler, 16 Radlader, 57 Anhänger für Schüttguttransporte, 29 Gülleausbringungsfässer und neuerdings auch einen Biomasseaufbereiter BA 725 DXL. Der wird gezogen von einem LKW mit festem Fahrer. Der neue BA 725 DXL schreddert Biomasse für die eigenen Biogasanlagen und im Lohnbetrieb. In der Hauptsache handelt es sich um Festmist und Grassilagen. Diese Materialien müssen nachzerkleinert werden, um die Effizienz einer Biogasanlage auszunutzen. "Je feiner das Material, desto größer die Angriffsfläche für Bakterien und desto schneller die Umsetzung", erklärt Christof Voß. Der JENZ-Schredder muss sich dem praktischen Vergleich mit einem Wettbewerbsmodell von Doppstadt stellen und erhält den Vorzug. Christof Voß: "Der JENZ-Schredder hat den Vorteil der festen Schläger mit Gegenschneide, wofür man weniger Energie pro Tonne Durchsatz braucht. Der JENZ-Schredder braucht rund 15 % weniger Diesel, was für uns letztendlich der entscheidende Faktor war." Nach gut vier Monaten Einsatz sieht sich Christof Voß noch nicht in der Lage, einen Erfahrungsbericht zu liefern. "Bislang läuft die Maschine einwandfrei und so, wie wir uns das vorgestellt haben", sagt Christof Voß, der eine Durchsatzleistung von 70 bis 100 t Mist pro Stunde gemessen hat.

Um an weitere Kunden zu kommen, hat Osters & Voß den BA 725 DXL neulich Biogasanlagenbetreibern im Praxistest vorgestellt. Dabei hielten Viola Schnehage (Marketing) und Dr. Henner Paskarbies, Geschäftsführer der Biogassparte bei Osters & Voß, einen Firmenvortrag. Und der begann mit den Worten: "Ehrlich gesagt haben wir schon als kleine Jungs gern mit großen Maschinen gespielt.

Quelle: JENZ GmbH