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Wolfgang Hillinger, CEO der DS Automotion GmbH, im Gespräch mit LECTURA Press über den IFOY AWARD 2023 für die Fahrzeugsoftware ARCOS und die planbare Autonomie

Wolfgang Hillinger, CEO der DS Automation GmbH
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Wolfgang Hillinger, CEO der DS Automation GmbH

Bildquelle: DS Automation GmbH

DigiMessenger #12

 

Damit Fahrzeuge in gewissen Situationen auch eigene Entscheidungen treffen können, statten wir sie mit unserer Fahrzeugsoftware ARCOS aus. Diese gewährleistet nicht nur das rechtzeitige Erreichen eines Ziels, sondern auch ein hohes Maß an Sicherheit für die Anlage und Ihre Angestellten. Hindernisse können effizient umfahren werden und Personen werden geschützt, indem das Fahrzeug sie sofort erkennt, anhält oder wenn gewünscht umfährt. Aber ist autonomes Navigieren und Entscheiden immer von Vorteil bzw. gewünscht?

Demonstation der Fahrzeugsoftware ARCOS<br>IMAGE SOURCE: Petra Konheiser LECTURA Press

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PK: Wie kommuniziert das Fahrzeug mit dem Flottenmanager?

WH: Die Fahrzeuge von DS Automotion kommunizieren technologisch auf Basis von WLAN, oder wie dieses Jahr beim IFOY Mesh-Up mittels 5G. Der Kommunikationsstandard basiert auf dem VDA5050 Konzept V 2.0 mit unserem Flottenmanager NAVIOS, der ebenfalls VDA5050 konform ist. Auf den diesjährigen IFOY Test Days, bei dem der VDMA wieder das AGV/AMR Mesh-Up organisiert hat, hatten sich alle Teilnehmer auf zwei Fleat Control Systeme geeinigt, und zeigten das zukunftsweisende Konzept der VDA5050 live.

PK: Das Fahrzeug erkennt durch Sensoren die Hindernisse, aber wie schnell reagiert das Fahrzeug?

WH: Der Sicherheits-Laserscanner am Fahrzeug erfasst neben den Umgebungskontur, welche er für die Lokalisierung/Navigation benötigt, auch Hindernisse im Fahrweg. Da das Fahrzeug eigensicher sein muss, werden die Daten des Scanners im Bordrechner für die Navigation bzw. in der Sicherheitssteuerung für die Hindernis-Deduktion ausgewertet und entsprechende Aktionen gesetzt. Eine typische Aktion für eine Erfassung eines Hindernisses, ist das Einleiten einer Bremsfunktion, bevor es zu einer Berührung kommt (typische Funktion eines AGVs), oder bei einem AMR, navigiert unter Einhaltung aller relevanten Sicherheitsaspekte, das Fahrzeug um das Hindernis -und das alles im Millisekunden-Bereich!

PK: Ist somit ein AMR viel sicherer?

WH: Nein, beide Systeme sind aus dem Sicherheitsaspekt gleich sicher. Das AGV bleibt bewusst vor dem Hindernis stehen und wartet bis es die Spur verlässt. Das AMR agiert hingegen autonom auf die Situation und reagiert in der Form, dass es das Hindernis ohne Berührung umfährt.

PK: Ist das AMR somit viel besser?

WH: Ich würde es nicht als besser bezeichnen, es ist in mancher Situation flexibler. Aber ist das immer ein Vorteil? Aus unseren Erfahrungen haben wir erkannt, dass diese Flexibilität durchaus auch einen Nachteil bringen kann. Wenn wir nicht genau wissen, wie ein „mobile robot“ von A nach B fährt, können wir auch nicht garantieren, wie lange es dauert. Transportsysteme sind in der Regel so ausgelegt, dass sie eine Anzahl von Transporten/h zu erledigen haben, wenn man das aber auf Grund der Autonomie nicht garantieren kann, wird es zum Problem. Ein einfaches Beispiel ist eine Materialversorgung „Just in Time“ und auch „Just in Sequence“. Beides unerlässlich und kann mit einem AMR nicht garantiert werden, aber mit einem AGV schon!

PK: Somit müssen sich die Kunden entscheiden zwischen einem System AMR mit hoher Flexibilität, aber mit einer Unsicherheit bzgl. Just in Time (JIT) / Just in Sequence (JIS) Anlieferung, und einem System AGV mit starkem Fokus auf JIT und JIS aber geringerer Flexibilität?

WH: Bis vor kurzem war das so. Jetzt haben wir mit unserer neuesten Entwicklung der „planbaren Autonomie und kooperativen Navigation“ in Kombination unserer neuesten Fahrzeugsoftware ARCOS, diese Situation entschärft.

Ab jetzt müssen unsere Kunden nicht mehr entscheiden „Entweder-oder“ sondern „Sowohl als auch“. Konkret bedeuten diese Schlagwörter, dass unsere Kunden entscheiden können, in welchen Bereichen oder Zonen sich ein „mobiler Roboter“ wie ein AMR verhalten soll, und in welcher wie als AGV, und dass in einer Anwendung mit ein und demselben Fahrzeug. Ein echter Mehrwert, mit dem wir die Welt der AMRs und AGVs wieder vereinen wollen.

Mehr darüber erfahren Sie auf www.ds-automotion.com

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Quelle: LECTURA GmbH

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