18. Februar 2013, 00:00
Baggerlader sind eine Kombination von Radbaggern und Radladern: vorne laden, hinten baggern – dazwischen ein kräftiger Antrieb, eingebettet in ein wendiges Fahrzeugkonzept. Als echte Allrounder können sie außerdem mit diversen hydraulischen Geräten kombiniert werden, beispielsweise zum Bohren, Graben, Pumpen, Reißen, Verdichten oder Fräsen. Aus diesem Grund trifft man Baggerlader überall dort an, wo vielseitige Aufgaben anfallen und Spezialmaschinen nicht rentabel sind. Besonders der Vorderachse wird viel abverlangt. Sie muss den Spagat zwischen hoher Belastbarkeit und hoher Lenkpräzision meistern. Universelle Achskonzepte ermöglichen Front- und Allradlenkung.
Die Anforderungen an kleine, selbstfahrende Arbeitsmaschinen steigen ständig. Gerade im innerstädtischen Bereich werden moderne Fahrzeuge in Zukunft noch mobiler und wendiger sein müssen. Auch bei den Baggerladern wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. ZF bietet ein System für Baggerlader bestehend aus einer angetriebenen, lenkbaren Vorderachse, der kompakten, angetriebenen Hinterachse und einem synchronisierten 4-Gang-Getriebe oder lastschaltbaren Getriebe.
WG-90 Getriebe
Die WG-90 Getriebereihe bietet ein Höchstmaß an Effizienz. Durch ein eingebautes Filterelement erhöht ZF die Ölwechselintervalle auf 2.000 Betriebsstunden, somit werden die Betriebskosten gesenkt und die Verfügbarkeit des Baggerladers im Arbeitseinsatz erhöht, zudem wird auch noch die Umwelt geschützt. Sowohl für schnelles Reversieren als auch für die zügige Streckenfahrt bieten die Shuttlegetriebe WG 90/94/98 optimale Voraussetzungen. Das hydrodynamische
Lastschaltgetriebe ist für Motorleistungen von 65 bis 90 kW bei 2.600 U/min ausgelegt. Maximale Turbinendrehmomente zwischen 630 und 830 Nm sind je nach Modell möglich. Das Getriebe zeichnet sich vor allem durch seine Flexibilität aus, denn es kann auf jeweilige Anwendungen voll und ganz abgestimmt werden. Zudem besteht die Option, den Vorderachsantrieb auf schwierigem Gelände hinzu zu schalten. Außerdem bietet das ZF Getriebe eine hohe Schaltqualität und entlastet dabei durch Geräuschoptimierung zusätzlich den Fahrer.
ZF Multisteer MS-B 3000
Die Vorderachse eines Baggerladers muss auf hohe Lasten ausgelegt sein. Sie muss extreme Belastungsspitzen beim Losbrechen mit der Schaufel ertragen und auch mit beladener Schaufel ihre Lenkpräzision behalten. Speziell für diese Anforderungen hat die ZF die Multisteer Achsen entwickelt. Das hydrostatische Lenksystem verhält sich auch unter extremer Belastung zuverlässig, präzise und leichtgängig. Der Lenkzylinder ist geschützt in die Achsbrücke integriert und arbeitet symmetrisch, also rechts wie links mit gleich großem Lenkeinschlag. Zusammen mit einem negativen Lenkrollradius ermöglicht dies eine hohe Wendigkeit auch mit großen Vorderrädern. Mit einem maximalen Abtriebsmoment von bis zu 46.000 Nm wird die enorme Belastungsfähigkeit der ZF Achsen am besten deutlich. Diese Leistung wird mit einer dynamischen Achslast von bis zu 10 Tonnen und einer statischen Achslast von bis zu 22 Tonnen unterstrichen. Die jeweilige Motorleistung kann je nach Modell zwischen 70 und 80 kW liegen.
ZF Multitrac MT-B 3000
Für die klassische Bauweise des Baggerladers mit Starrachse hinten sind die Typen MT-B 3065/3070 und MT-2085 verfügbar. Die Achsen sind für hohe Achslasten konzipiert und besitzen innenliegende, nasse Lamellenbremsen mit hohen Bremsmomenten. Die Feststellbremse am Antriebsflansch kann jenach Kundenwunsch als Scheiben- oder Lamellenbremse ausgeführt werden. Das Differenzial ist mit hydraulisch betätigten Klauen- bzw. Lamellensperren oder als Selbstsperr-Differenzial lieferbar. Das maximale Abtriebsmoment beträgt, je nach Modell, von 65.000 bis 123.000 Nm. Die Robustheit der Achsen wird anhand der statischen, sowie der dynamischen Achslast deutlich: bis 13 bzw. 9,5 Tonnen. Zudem zeichnen sich die ZF Multitrac Achsen durch ihre Wartungsfreundlichkeit und ihre hohe Lebensdauer aus.
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