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Conveying & Loading Systems: BEUMER entwickelt und realisiert weltweit komplexe Systemlösungen für die Schüttgutindustrie

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Mit dem neugeschaffenen Bereich Conveying & Loading Systems (CL Systems) entwickelt und realisiert die BEUMER Group weltweit komplexe Systemlösungen für unterschiedliche Branchen wie Bergbau oder die Zementindustrie. Das Team besteht aus kompetenten Mitarbeitern der weltweit verteilten Niederlassungen, die projektbezogen zusammenarbeiten. Was sie alle eint: Sie verstehen den Anwender und können so maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Dies zeigen drei eindrucksvolle Referenzen.

„Mit unserer umfassenden Systemlösungskompetenz beraten wir unsere Kunden und liefern ihnen komplette Anlagensysteme“, verspricht Dr. Andreas Echelmeyer, der seit August 2015 die Abteilung Conveying and Loading Systems bei der BEUMER Group am Hauptstandort in Beckum leitet. „Dabei stellt jede Branche ihre ganz eigenen Anforderungen.“ Das wichtigste sei es, dem Kunden genau zuzuhören und dabei die richtigen Fragen zu stellen. Und das gehe nur vor Ort. Deswegen sind auch die Mitarbeiter in den weltweit aufgestellten Gruppengesellschaften mit den Kunden in engem Kontakt. Sie kennen sich mit den landesspezifischen Gepflogenheiten aus, beherrschen die Sprache und wissen um die jeweiligen Markt- und Kundenanforderungen. Sie erkennen entsprechende Potenziale und eventuellen Handlungsbedarf. Zu den Anwendern, bei denen BEUMER erfolgreich eine Förderanlage in Betrieb genommen hat, gehört die TPI Polene Public Company Ltd. Der drittgrößte Zementhersteller in Thailand transportiert mit dieser komplexen Systemlösung gebrochenen Kalkstein vom Steinbruch zum Mischbett.

Schwierige Umgebung sicher gemeistert

„Die Herausforderung bestand in der Beschaffenheit des Geländes zwischen Steinbruch und Zementwerk“, weiß Dr. Echelmeyer. Denn dieses ist ausgesprochen anspruchsvoll. „Wir mussten nicht nur zahlreiche Hindernisse, sondern auch eine steil abwärts führende Förderstrecke berücksichtigen.“ Das Team plante ein komplexes, aber vor allem wirtschaftliches Gesamtsystem aus insgesamt acht Gurtförderern mit einer Streckenlänge von 6.129 Metern. Zudem lieferte BEUMER eine PLC-Anlagensteuerung, Übergabe- und Filtersysteme sowie Fremdkörperabscheider.

Ausgelegt ist das System für eine Förderleistung von 2.200 Tonnen in der Stunde. Das Kernstück des Kalksteintransports besteht aus zwei hangabwärts führenden, generatorisch betrieben Gurtförderern gefolgt von einem Muldengurtförderer mit Horizontalkurven. Das Material gelangt vom Brecheraustragsband zu den ersten beiden Muldengurtförderen. Anschließend wird das Fördergut über ein Beschleunigungsband mit der Geschwindigkeit von 2,6 Metern in der Sekunde auf den langen Overland-Conveyor übergegeben, der eine Geschwindigkeit von 4,5 Metern in der Sekunde erreicht. Drei weiterführende Förderer transportieren das Material schließlich zum Mischbett.

Wirtschaftlicher Betrieb garantiert

Ein besonderes Merkmal der hangabwärts führenden Förderer ist ihre Energieerzeugung von insgesamt 640 Kilowatt in der Stunde. Diese wird ins Stromnetz eingespeist. Die Förderer tragen damit maßgeblich zu einem wirtschaftlichen Betrieb des Gesamtsystems bei. „Wir haben sehr viel Erfahrungen mit kurvengängigen, generatorisch betriebenen Systemen“, erläutert Dr. Echelmeyer. Wichtig ist hierbei ein gezieltes und sicheres Stillsetzen der Großbandanlage, um auch bei unvermeidbaren Ereignissen wie einem Stromausfall Probleme auszuschließen.

Um den Abzug aus dem Mischbett zu bedienen und die Mühlenvorbunker der Rohmühlen mit dem Material zu beschicken, lieferte BEUMER weitere vier Bandanlagen mit einer Gesamtlänge von 989 Metern. Alle Förderer konnten in nur elf Monaten gebaut und montiert werden. Nach der Inbetriebnahme-Phase von drei Monaten folgten noch Leistungstests. Anschließend übergab das Team dem Kunden die Gesamtanlage. „Um einen dauerhaft einwandfreien Betrieb sicherzustellen, haben wir die Montage und die Inbetriebnahme betreut und überwacht“, betont Dr. Echelmeyer. „Dies ist stets Bestandteil unserer Leistung.“ Zum Standardlieferumfang gehört zudem eine intensive Schulung des Bedien- und Wartungspersonals.

Komplex und kuvengängig

Auch der vietnamnesische Zementhersteller Cong Thanh setzt auf die Systemlösungskompetenz der BEUMER Group, um gebrochenen Kalkstein vom Steinbruch zum Mischbett zu transportieren. In einem gemeinsamen Workshop mit dem Kunden hat das CL-Team die verschiedenen technischen Möglichkeiten intensiv diskutiert. Dabei erarbeiteten die Mitarbeiter auf Basis des zur Verfügung stehenden schmalen Geländes verschiedene Routenverläufe und verglichen diese. „Wir haben dafür entsprechende Software, mit der wir Satelliten- und Luftbilder mit Topografiedaten abgleichen können“, erklärt Dr. Echelmeyer. Eine besondere Herausforderung stellte eine teilweise steil abfallende Förderstrecke mit zahlreichen Geländehindernissen und sieben Straßenüberquerungen dar.

Zum Einsatz kommt nun ein Gesamtsystem aus vier Förderern mit einer Gesamtlänge von 3,5 Kilometern. Dazu lieferte BEUMER noch eine PLC-Anlagensteuerung. Hauptbestandteil ist ein Overland-Conveyor mit drei Horizontalkurven und einer Gesamtantriebsleistung von 600 Kilowatt. Ausgelegt ist er für eine kontinuierliche Förderleistung von 2.200 Tonnen in der Stunde.

Lkw transportieren das Haufwerk von der Abbruchfront des Steinbruchs zum Brecher. Abzugsförderer übergeben den auf weniger als 100 Millimeter vorgebrochenen Kalkstein auf ein Beschleunigungsband, das den langen Gurtförderer beschickt.

Der abwärtsfördernde Muldengurtförderer hat eine Breite von einem Meter, einen Achsabstand von 3.200 Metern und fällt 70 Meter ab. Er ist mit zwei Heckantrieben und einem Kopfantrieb mit jeweils 200 Kilowatt ausgestattet. Seine Fördergeschwindigkeit beträgt 4,5 Meter in der Sekunde. Ein besonderes Merkmal sind die geringen Betriebsausgaben. Denn durch die hangabwärts führende Strecke lässt sich der Förderer bei voller Beladung nahezu energieneutral betreiben. Sein Verbrauch beträgt bei kontinuierlichem Betrieb weniger als 200 Kilowatt. Je Tonne Fördergut werden damit keine 0,1 Kilowatt pro Tonne benötigt. „Dies trägt gemeinsam mit den geringen Wartungs- und Instandhaltungskosten maßgeblich zum wirtschaftlichen Betrieb bei“, sagt Dr. Echelmeyer. Nach der Montage und der Inbetriebnahme hat sein Team die Anlage einem Leistungstest unterzogen und in allen Punkten erfolgreich abgenommen.

Mitten durch den Regenwald

Die Abteilung CL-Systems der BEUMER Group ist auch in Indonesien sehr erfolgreich. Der Anlagenbauer Sinoma International Engineering Co., Ltd. erhielt vom indonesischen Endkunden Cemindo Gemilang den Auftrag, auf Java ein schlüsselfertiges Zementwerk zu liefern. Dieses sollte bei der Klinkerproduktion eine Durchsatzleistung von 10.000 tato erreichen. Sinoma beauftragte in diesem Zusammenhang BEUMER mit der Planung und Lieferung eines Überlandförderers zwischen Steinbruch und Zementwerk.

Bei diesem Projekt stellte nicht nur die anspruchsvolle, topographische Routenführung eine Herausforderung dar, sondern auch der immergrüne Regenwald. Gemeinsame Gespräche zwischen dem BEUMER Team, Sinoma und dem Endkunden fanden statt. Das Team erarbeitete verschiedene Routenverläufe und stellte diese gegenüber. „Insbesondere der sehr enge Landkorridor erforderte neben dem tropischen Klima eine komplexe, anspruchsvolle Planung“, erläutert Dr. Echelmeyer. Seine Mitarbeiter konzipierten unter anderem eine Lösung mit engen Horizontalkurven, die sich optimal in die Landschaft einschmiegt.

Das Gesamtsystem umfasst nun insgesamt sechs Förderanlagen mit einer Gesamtlänge von 7,6 Kilometern. BEUMER lieferte zudem Abzugs- und Beschleunigungsförderer sowie eine PLC-Anlagensteuerung.

Geregelte Beladung sichergestellt

Ausgelegt ist dieses für einen kontinuierlichen Massenstrom von maximal 3.000 Tonnen in der Stunde. Hauptbestandteil ist ein 7,4 Kilometer langer Überlandförderer. Diesem Muldengurtförderer ist ein Zwischenbunker mit einem Fassungsvermögen von etwa 120 Tonnen vorgeschaltet. Über einen drehzahlgeregelten Abzugsförderer gelangt das Material aus diesem Bunker auf ein nachgeschaltetes Beschleunigungsband, das den Überlandförderer beschickt. Diese geregelte Beladung stellt insbesondere während der Anfahrphase einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage sicher. Die Dimensionierung der Antriebskomponenten und des Gurtes wird hierdurch ebenfalls günstig beeinflusst und reduziert die Betriebskosten.

„Das Beschleunigungsband mit einer Geschwindigkeit von vier Metern in der Sekunde schützt den Gurt des Überlandförderes und erhöht dadurch seine Lebensdauer", sagt Dr. Echelmeyer. Zum weiteren Schutz sind Abscheideaggregate für Eisen- und Nichteisenmetalle vorgeschaltet. Kurze Muldengurtförderer transportieren den Kalkstein anschließend zum Mischbett.

Der Muldengurtförderer hat eine Breite von 1.200 Millimeter und einem Achsabstand von 7.381 Metern. Installiert sind ein Heckantrieb und zwei Kopfantriebe mit jeweils 545 Kilowatt. Die Anlage fördert mit einer Geschwindigkeit von fünf Metern in der Sekunde und überwindet eine Höhendifferenz von minus188 Metern.

Mensch und Tier geschützt

Das Fördersystem führt auch an Dörfern vorbei und läuft über weite Strecken durch schützenswerte Regenwälder. Um die Geräuschbelastung für Mensch und Tier zu senken, hat das CL-Systems-Team zahlreiche konstruktive Maßnahmen getroffen. „Wir haben zum Beispiel geräuscharme Tragrollen sowie entsprechend dimensionierte Schutzhauben an den Antriebsstationen eingesetzt“, erklärt Dr. Echelmeyer. Somit durchquert der Kalkstein den Regenwald quasi im Flüsterbetrieb. Die Bauzeit betrug nur etwa ein Jahr.

Quelle: BEUMER Group