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LandBauTechnik-Bundesverband e.V. informiert Handel und Handwerk zu allen relevanten Themen zur Corona-Krise und fordert Hilfen ein

„Die Corona-Krise bedeutet für unsere Branche, wie für Handel und den Service allgemein, eine Herausforderung ungeahnten Ausmaßes. Es steht jetzt schon fest, dass die kommenden Wochen und Monate ein Kraftakt für all unsere Unternehmen werden wird“, sagt Ulf Kopplin, Präsident des LandBauTechnik-Bundesverbands e.V. und ergänzt, „gerade in diesen schwierigen und unsicheren Zeiten sind wir für unsere Mitglieder und Branchenpartner da.“ Auf der Internetseite www.landbautechnik.de trägt der Bundesverband alle für Handel und Handwerk in der LandBauTechnik relevanten Themen als FAQ-Liste zusammen.

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„Zudem stehen wir im Austausch mit der Politik“, erklärt Hauptgeschäftsführer Dr. Michael Oelck. Hier setzt sich der Bundesverband vor allem für die Benennung von Landmaschinenhandel und Handwerk als „systemrelevante/systemkritische“ Branche in allen Bundesländern, zusammen mit seinen Landeverbände und Innungen ein. „Die Versorgung insbesondere der Landwirtschaft und die Aufrechterhaltung des Maschinenparks ist unerlässlich, um die Nahrungsmittelerzeugung und auch den Nahrungsmitteltransport zu ermöglichen. Handwerk und Service müssen daher möglich bleiben, wir benötigen zudem Ausnahmeregelungen, auch für vorübergehende Ausnahmen zu den Arbeitszeitschutzgesetzen. Auch ist der gesamte B-to-B-Bereich nicht von den Einschränkungen betroffen; und Kommunen, Landwirte oder Autobahnmeistereien sind gewerbliche Kunden“, sagt Dr. Michael Oelck.  

Die Melk- und Futtertechnik-Betriebe in der sog. Innenwirtschaft sind gerade im Hinblick auf die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung in den Ställen 24 Stunden, 365 Tage im Jahr gefordert, die Versorgung der Landwirtschaft mit Service- und Reparaturdienstleistungen zu gewährleisten, insbesondere Notdiensten dies nicht nur um zu erzeugen, ggf. auch zum Schutz der Tiere, die gemolken und gefüttert werden müssen.  

Die Vegetationsperiode hat begonnen. Pflanzen wachsen im Frühjahr stärker als im Saisonverlauf. Das gilt auch für öffentliches und privates Grün. Setzt man dessen Pflege aus, führt das an neuralgischen Stellen zur Gefährdung des Straßenverkehrs. Insofern gilt auch für die Vertriebs- und Service-stationen von Forst-, Reinigungs-, Garten- und vor allem Kommunaltechnik eine gewisse Unverzichtbarkeit.

Der Arbeitsschutz im Allgemeinen ist in den Betrieben mit hohen zusätzlichen Belastungen zu gewährleisten, um die Ansteckungs- und Erkrankungsgefahr der Mitarbeiter so klein wie möglich zu halten.  

Eine weitere Herausforderung trifft die Betriebe aktuell: Aufgrund des milden Winters und mehr als ausreichender Niederschlagsversorgung der Böden, ist die Frühjahrssaison in der Landwirtschaft bereits über früh gestartet: Der Maschineneinsatz bspw. bei Aussaat, Bodendüngung und Pflanzenerstschutz ist hoch, der in den vielen Mittel-Gebirgslagen und sonstigen Grünlandregionen so wichtige 1. Grünschnitt (Anfang April) steht an. Die hohe Güllebevorratung bei den Landwirten zwingt zur baldigen Ausbringung. Es kommt sozusagen vieles auf einmal in diesem Jahr.   

Zudem sind Auslieferungen vor allem als Ersatzbeschaffungen für die Landwirte unerlässlich. Sollten Aufträge nicht bearbeitet werden können, z.B. bei Zusammenbrechen der Lieferkette, sind hohe Personalkosten und Lagerbestände für Gebraucht- und Neumaschinen zu befürchten, die für die Unternehmen existenzgefährdend sind. Die Ersatzteilversorgung der technisch hochwertigen Maschinen ist hoch sensibel und ggf. auch durch Zwischenlager in Deutschland zu sichern, eine Bevorratung beim Handel vor Ort ist in der Regel für nur kurze Bevorratungsperioden gewährleistet. Schon jetzt kommt es zu Engpässen.

Ein branchen-bezogenes Förderprogramm/Rettungsprogramm ist zur Existenzsicherung der kleinen und mittleren Betriebe des LandBauTechnik-Handels und des Handwerks wichtig. Die Margen des Fachhandels sind im Neuvertrieb inzwischen derart gering, die Ertragskraft, Rücklagen und Kapitalkraft der Betriebe sind geschwächt durch zwei aufeinanderfolgende Dürrejahre in 2018 und 2019, so dass eine Förderung über Bürgschafts- und Kreditprogramme hinaus wichtig wird.

Gleichsam setzt sich der Bundesverband verstärkt mit den Herstellern auseinander und fordert hier Zahlungsziele zu verlängern, die Versorgung mit Ersatzteilen zu sichern, Jahresziele anzupassen und unbürokratische und finanzielle Gewährleistungsabwicklungen zu erbringen.  

Ulf Kopplin appelliert an die Branche: „Wir haben in der Vergangenheit häufig genug bewiesen, was unsere Branche auszeichnet: Zusammenhalt! Lassen Sie uns auch in diesen Zeiten gemeinsam handeln.“

Quelle: LandBauTechnik-Bundesverband e.V.