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Scania auf grenzüberschreitender Kolonnenfahrt

Am 29. März 2016 starten drei Sattelzüge von Scania im schwedischen Södertälje, um die Strecke bis nach Rotterdam in Kolonnenfahrt zurückzulegen. Die Initiative wird von den Niederlanden, die gegenwärtig den EURatsvorsitz führen, organisiert, da das Land die Entwicklung des Kolonnenfahrens von Lkw (Platooning) vorantreiben möchte. Diese Fahrzeugkonvois besitzen das Potenzial, die Sicherheit zu erhöhen und Kraftstoffverbrauch sowie CO₂-Emissionen im Straßengüterverkehr zu senken.

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Scania ist einer von mehreren Akteuren, die sich aktiv an der “EU Truck Platooning Challenge” beteiligen, und schickt vom 29. März bis zum 6. April 2016 Lkw auf Kolonnenfahrt. Es handelt sich hierbei um die weltweit erste grenzüberschreitende Initiative dieser Art.

Das Projekt wird auch vom europäischen Verband der Automobilindustrie (ACEA) unterstützt. Ziel ist es, die Entwicklung von Strecken für Lkw-Konvois in Europa voranzutreiben, die länderübergreifende Zusammenarbeit zu stärken und den Weg für Gesetzesänderungen in der EU zu ebnen.

Jonas Hofstedt, Head of Powertrain Development bei Scania meint: „Die European Truck Platooning Challenge ist eine hervorragende Gelegenheit für uns, die großen Vorteile der Fahrzeugkonvois, wie sichereren und effizienteren Transport und einen verbesserten Verkehrsfluss in Schweden und Europa stärker ins Bewusstsein zu rücken. Wir hoffen auch, das Verständnis dafür zu fördern, dass gemeinsame Standards für die verschiedenen Assistenzsysteme benötigt werden und dass eine gemeinsame europäische Gesetzgebung erforderlich ist, um Kolonnenfahrten in großem Umfang zu ermöglichen.“

Scania hat mit neuen Konzepten für Kolonnenfahrten die Vorreiterrolle übernommen und entwickelt Lkw-Kombinationen, mit denen das Fahren in enger Formation in der Kolonne – im sogenannten Platooning – möglich ist. In der Kolonne gibt das erste Fahrzeug Spur und Geschwindigkeit vor, die anderen Fahrzeuge folgen und passen Beschleunigung und Abbremsen an das erste Fahrzeug an. Scania nutzt Platooning bei eigenen Transporteinsätzen seit Jahren und hat gezeigt, dass sich der Kraftstoffverbrauch durch die Senkung des Luftwiderstands unter realen Verkehrsbedingungen um bis zu 10 Prozent senken lässt.

Viele Lkw werden gegenwärtig mit radar- und kamerabasierten Systemen ausgestattet, die die Einhaltung eines kurzen Abstands zum vorausfahrenden Fahrzeug ermöglichen. Durch den Einsatz verbesserter Kommunikationslösungen können Fahrzeuge in einem Konvoi einen geringen, aber sicheren Abstand zueinander einhalten, der zum Teil nur 10 Meter beträgt. Erreicht wird dies durch den Einsatz modernster Technologie, bei der Fahrzeuge anhand von innovativer Software, die den Abstand zwischen den Fahrzeugen reguliert und gleichzeitig die Bremsen bei Bedarf betätigt, digital miteinander vernetzt sind.

Die Fahrer in den Konvois sind stets für die Assistenzsysteme ihrer Fahrzeuge verantwortlich und können den Konvoi jederzeit verlassen oder gegebenenfalls den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug erhöhen, um anderen Fahrern das Verlassen der Autobahn zu erleichtern.

Auf der Etappe zwischen Södertälje und Malmö wird Scania Lastzüge mit einem zusätzlichen Auflieger einsetzen, sodass die Gesamtlänge eines Gespanns 32 Meter betragen wird.

„Längere Lkw-Kombinationen werden von uns auf einigen Streckenabschnitten bereits getestet und wir haben damit gute Ergebnisse erzielt“, so Hofstedt. „Durch den Einsatz eines zusätzlichen Aufliegerswird die Warenmenge bei jedem Transport erhöht. Gleichzeitig werden die Kosten pro Tonnenkilometer um 40 Prozent und der CO₂-Ausstoß um mehr als ein Viertel gesenkt.”

Scania wird auch weiterhin überdurchschnittlich viele Mittel zur schnelleren Einführung vernetzter Lkw und in die damit verbundene Infrastruktur investieren. Auf dem jüngsten Mobile World Congress in Barcelona kündigten Scania und Ericsson gemeinsame Forschungsaktivitäten in diesem Bereich an.

Quelle: Scania Deutschland Österreich