4. April 2016, 14:14
Die perfekte Kombination aus Ökologie und Ökonomie rollt seit Anfang März in Form eines Scania P 340 mit Erdgasantrieb (CNG) für den Audi-Kontraktlogistiker Ihro durch den Standort des Automobilherstellers in Neckarsulm. Das Besondere daran: Es handelt sich bei dem Scania P 340 um die erste CNG-Volumensattelzugmaschine, die zum Transport von Megatrailern geeignet ist.
„Nicht nur bei unseren Produkten ist Vorsprung unser Anspruch, sondern in allen Bereichen. So auch in der Produktionssteuerung und Werklogistik am Standort Neckarsulm. Wir suchen aktiv nach innovativen Lösungen“, erklärt Markus Schmelcher, Leiter Disposition und Materialsteuerung am Audi-Standort Neckarsulm.
Scania gilt in der Branche als führender Nutzfahrzeughersteller für alternative Antriebe. Mit der an die Spedition Hans Ihro GmbH übergebenen Volumensattelzugmaschine mit Erdgasantrieb präsentiert Scania eine maßgeschneiderte „grüne“ Lösung, die bei Audi in Neckarsulm im Einsatz ist. Denn anders als herkömmliche Zugmaschinen mit Erdgasantrieb, verfügt das Modell über eine besonders niedrige Aufsattelhöhe von nur 96 Zentimetern - und ist damit explizit für das Handling von Megatrailern geeignet. Ihro setzt zur Reduzierung und Optimierung der Transporte von volumenreichen Ladungen, wie Leitungssätzen oder Karosserieteilen, bereits auf jene Auflieger mit drei Metern LaderaumInnenhöhe. Deshalb bestand die besondere Anforderung darin, diese Trailer zukünftig auch mit einer alternativ angetriebenen Zugmaschine bewegen zu können, was bisher nicht möglich war. Mit dem Einsatz der Volumensattelzugmaschine mit Erdgasantrieb starteten Scania, Ihro und Audi nun ein richtungweisendes Pilotprojekt.
Umweltfreundlich und wirtschaftlich – Scania Technologie der Zukunft
„Wir verstehen es als eine absolute Notwendigkeit, uns solcher Projekte anzunehmen, um mit alternativen Antrieben in Zukunft flächendeckend Erfolg zu haben. Dazu braucht es die passende Infrastruktur, die kommt aber erst mit dem wachsenden Bedarf. Mit den Daten, die wir aus diesem Projekt gewinnen können, erhalten wir als Hersteller eine handfeste Referenz, die uns sicher dabei hilft, die neuen Technologien im Markt ein Stück nach vorne zu bringen. Davon profitieren die Umwelt, der Kunde und wir“, erklärt Christian Hottgenroth, Direktor Verkauf Lkw Scania Deutschland Österreich. „Ziel von Scania ist es, Nachhaltigkeit bezahlbar zu machen.“
Erdgas ist, obwohl fossilen Ursprungs, der kohlenstoffärmste Brennstoff. Es verbrennt deshalb sehr sauber und ermöglicht es, noch niedrigere Emissionen als gesetzlich vorgeschrieben zu erreichen. Der eingesetzte Scania P 340 CNG verfügt über einen OC09 102 Euro-6-Gasmotor mit 340 PS bei 1.900 Umdrehungen pro Minute und einen verstärkten Turbolader. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselmotor produziert er bis zu 20 Prozent weniger Kohlendioxid (CO2). Außerdem emittiert er keine Rußpartikel (Feinstaub) und benötigt daher kein Abgasnachbehandlungssystem. Wird reines Biogas oder auch ein Bio- und Erdgasgemisch getankt, was bei sichergestellter Versorgung grundsätzlich möglich ist, verringern sich diese Werte nochmals.
Gasmotoren haben aber nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern machen auch bei der Leistung keine Abstriche. In Sachen Performance stehen sie den entsprechenden Dieselmotoren in nichts nach, der Motor mit 340 PS bietet ein maximales Drehmoment von 1.600 Nm, das zwischen 1.100 und 1.400 Umdrehungen bereit stellt. In Kombination mit dem verbauten Allison Automatikgetriebe GA 766R mit Retarder ist das Fahrzeug äußerst zugkräftig und sparsam. Der Scania wurde mit zwei flachen, seitlich am Rahmen angebrachten Stahltanks ausgerüstet, die jeweils 230 Liter komprimiertes Erdgas fassen. Damit bieten beide Tanks eine Reichweite von rund 300 Kilometern. Für seine Aufgabe, das Bewegen von beladenen sowie leeren Volumenaufliegern auf kürzeren Strecken zwischen Werk und Traileryard, ist der CNG-Scania damit mehr als gut gerüstet. Bei seiner Arbeit ist er überdies ein echter Leisetreter, denn mit dem alternativen Antrieb verringert sich auch die Geräuschemission um bis zu drei Dezibel. Das entspricht in der menschlichen Wahrnehmung einer Reduktion von rund 50 Prozent. Gerade in einem städtischen Umfeld, wie dem Standort in Neckarsulm, leistet dies einen besonderen Beitrag zum Lärmschutz.
Scania, Ihro und Audi – starke Partner mit Vorbildfunktion
„Der Lkw wird sicher noch auf lange Sicht ein unverzichtbares Transportmittel bleiben. Wir sehen unsere Aufgabe und Herausforderung darin, dies so umweltverträglich wie möglich, aber auch wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten. Mit dieser CNG-Volumensattelzugmaschine bietet uns Scania dafür genau das passende Fahrzeug“, begründet Geschäftsführer Kai Ihro seine Entscheidung für die Marke mit dem Greif.
Quelle: Scania Deutschland Österreich