15. November 2016, 15:33
Valtra und Kesla passen für Aufgaben im Forst sehr gut zusammen und werden schon seit Jahren von Forstleuten eingesetzt. Jetzt arbeiten die beiden Unternehmen sogar in der Produktentwicklung und je nach Land auch im Vertrieb zusammen. In Finnland und einigen anderen Ländern können Valtra und Kesla Maschinen beim selben Händler gekauft werden. Auch das Valtra Unlimited Studio kann Kesla Forstausrüstung noch im Werk an die Traktoren anbauen.
Die Forst-Lohnunternehmer Kyösti Tiainen und Heikki Pulkkinen aus Savonlinna, Finnland, setzen schon seit Jahrzehnten Valtra Traktoren und Kesla Forst-Equipment für ihre Arbeit ein. Laut eigener Aussage hat sie noch keine andere Kombination so überzeugen können. Die einzige echte Alternative wäre eine spezielle Forstmaschine, aber Traktoren können nach wie vor in Bezug auf Anschaffungs- und laufende Kosten sowie Vielseitigkeit überzeugen.
„Seit 2004 arbeite ich mit einem Valtra M120 und einem Kesla MD12 Rückewagen mit Foresteri 400 Kran und habe bisher 21.000 Stunden auf der Uhr, also ca. 2.000 Stunden pro Jahr. An einem Tag kann ich mit dieser Kombination 70–80 Kubikmeter bei der ersten Durchforstung bergen, 100 Kubikmeter bei der zweiten Durchforstung und 250 Kubikmeter bei der letzten Ernte. Natürlich sind die Mengen abhängig von den Distanzen und der Waldbeschaffenheit, aber die Werte kann man als guten Durchschnitt sehen. Selbst ein großer Forwader erricht kaum bessere Leistungen“, erzählt uns Kyösti.
Kyösti und Heikki transportieren alles, egal ob leichtes Faserholz, schwere Stämme für Sägewerke oder Lang- und Kurzholz. Es waren auch schon mal 20 Meter Bäume, die als Säulen dienen sollten, damals wurde der Rungenkorb von Kyösti‘s Rückewagen extra für Langholz umgerüstet.
„Der Transport von langen Stämmen ist alleine auf Grund der Größe eine Herausforderung. Aber wir mussten noch nie Holz im Wald zurücklassen“, freut sich Kyösti.
Beide Valtra Traktoren sind mit einer Rückfahreinrichtung, Forstkotflügeln und Forstreifen ausgestattet. Normal nutzen die beiden auch Ketten auf den Reifen, außer bei guten Verhältnissen im Sommer. Kyösti’s Valtra hat einen Kran auf einem JAKE Rahmen montiert, Heikki’s Kran sitzt auf dem Rückwagen. Kyösti hat eine Frontpumpe für zusätzliche Hydraulikleistung, Heikki hat eine Zusatzhydraulik am Rückewagen.
„Es ist wirklich eine Frage der Vorliebe und des Einsatzes. Wenn man immer wieder mal Erde oder Futter transportieren muss, ist es besser, den Kran am Wagen zu haben. Den Kran mit JAKE-Rahmen am Traktor kann man allerdings auch demontieren. Alle Bewegungsabläufe, die hydraulisch gesteuert werden, kann man über die elektronische IQAN Steuerung einprogrammieren“, sagt Heikki.
Von der Land- zur Forstwirtschaft
Kyösti und Heikki sind beide auf landwirtschaftlichen Betrieben aufgewachsen und haben schon in jungen Jahren in der Landwirtschaft gearbeitet. Als in den 1980ern größere Investitionen für die Fortsetzung der Milchviehhaltung anstanden, haben sich die beiden dazu entschieden, in die Forstwirtschaft zu wechseln.
„1988 haben wir mit der Viehhaltung aufgehört und angefangen, Wald anstatt Felder zu kaufen. Anfangs machte ich viel Handarbeit im Forst, heute ist die Hauptarbeit der Holztransport mit meinem Traktor. Ungefähr die Hälfte des Jahres arbeite ich auf meinen eigenen Waldflächen, die andere Hälfte als Lohnunternehmer für andere. Auf meinen eigenen Flächen ist die Hälfte der Arbeit der Holztransport, der Rest eher manuelle Arbeit wie Bäume setzen und Triebe entfernen“, erklärt Heikki.
Aktuell setzt Heikki einen Valtra N123, einen 12 Tonnen Kesla MDH Rückewagen und einen 316T Kran mit 8,8 Meter Reichweite ein und bringt mit dieser Kombination pro Jahr über 1.000 Stunden auf die Uhr. Heikki hat auch schon Erfahrung mit einem Valtra 6850 und einigen älteren Kesla Modellen.
„Mein Valtra verbraucht nur 4,5 Liter Diesel pro Arbeitsstunde – nur halb so viel wie eine Forstmaschine benötigen würde. Auf der Straße ist der Verbrauch etwas höher, aber für längere Strecken nutzen wir häufig den LKW eines befreundeten Lohnunternehmers. Und auch der AdBlue-Verbrauch des Traktors ist sehr gering“, ergänzt Heikki.
Savonlinna ist im Herzen der Seenlandschaft Finnlands, wo es genauso viel Wasserfläche wie Land im Umkreis von einigen 100 Quadratkilometern gibt. Die Arbeit auf den vielen Inseln ist eine der einzigartigen Sachen in dieser wunderschönen Region.
„Einige Inseln kann man über Brücken erreichen, die größeren haben teilweise auch eine Seilfähre. Wenn es keinen anderen Weg auf die Insel gibt, dann fährt man entweder im Winter über das Eis oder man braucht ein Transportboot“, erzählt Kyösti.
Für beide Männer ist die Rückfahreinrichtung unersetzbar für die Forstarbeit. Die Kräne werden über die Joysticks an den speziell angepassten Armlehnen bedient.
„Ich glaube ich weiß gar nicht, wie ich meinen Valtra vorwärts fahre, im Wald fahre ich immer rückwärts. Mit Hilfe des hydraulischen Antriebs und der Lenkdeichsel komme ich überall hin“, freut sich Heikki.
Quelle: Valtra EME , AGCO Deutschland GmbH