4. Mai 2017, 14:53
Einer der Stars der Sonderschau Historische Landtechnik begrüßt die Messebesucher der agra Landwirtschaftsausstellung in Mitteldeutschland bereits am Eingang und ist Sinnbild für den Spannungsbogen zwischen Tradition und Innovation in der Agrartechnik
Der erste Rohölschlepper der Welt wurde von der Firma LANZ aus Mannheim im Jahr 1921 auf der 28. Landwirtschaftlichen Wanderausstellung der DLG in Leipzig vorgestellt. Der Schlepper hatte die Bezeichnung HL12 und gilt als der „Ur“-Bulldog. Und nun ist er quasi wieder nach Hause gekommen. Der wertvolle Senior steht in der Halle 2 am Eingang zur größten Landwirtschaftsausstellung in Mitteldeutschland.
Der Lanz H12 ist aber nicht der einzige Oldtimer auf der Messe. Im Rahmen der Sonderschau Historische Landtechnik auf dem Freigelände Ost, Stand H10 zeigen die Lanzfreunde Sachsen viele Besonderheiten im Original und im Modell. Ob nun das absolute Unikat des Alu-Famulus aus dem IFA - Museum Nordhausen, der Nachbau Famulus RTA550, der schon agra Exponat auf der Messe 1967 war oder der 3-Zylinder Famulus, all diese DDR Traktoren werden von ihren stolzen Besitzern präsentiert.
Neben den Traktoren der Famulus Reihe gibt es weitere sehenswerte Exponate. So wird ein John Deere 5020 ausgestellt, der mit 122 PS und 4,80m Länge zu seiner Zeit der weltweit größte Standardtraktor war und ebenfalls auf der agra 1967, also vor 50 Jahren gezeigt wurde. Fünf Traktoren der ZT Baureihe, überwiegend hochwertige Eigenbauten, so etwa der ZT-XXL mit 8 Zylindermotor oder der ZT 103 F Allrad werden genauso präsentiert wie 6 weitere historische Lanzbulldogs. Und wer es maßstäblich kleiner mag, der kann sich die Modellsonderschau DDR Landtechnik von M1:125 bis M1:2 anschauen. Die Modellbauer Dennis Meyer, Jürgen Reinhold, Andy Müller und Ronny Reinhardt präsentieren außerordentliche Modelle und ihre Kunst.
Zündschlüssel und Anlaßschalter sucht man bei den Oldtimern vergebens. Dennoch werden sie täglich zwei- bis dreimal beim Schauanheizen mit Lenkrad, Feuer, Muskelkraft und Sachverstand zum Leben erweckt. Fachkundig moderiert von Organisator Gunnar Irmler und umrahmt von Bulldogliedern und Landmusik kann der Messebesucher bei der Sonderschau Historische Landtechnik verweilen, in der Vergangenheit schwelgen und unter Fachleuten darüber philosophieren, wie sich die Agrartechnik in den letzten Jahrzehnten dann doch verändert hat.
Quelle: agra Veranstaltungs GmbH